Unter dem Motto: "Human Centric Innovation” läuft im Internationalen Congress Center München (ICM) bis heute das jährliche Fujitsu-Forum. Rund 10.000 Besucher, soviel werden am Ende erwartet, informieren sich über verbesserte Möglichkeiten beim Zusammenspiel von Informationen, Infrastrukturen und Menschen. Unternehmen sollen dabei von einer effizienteren und schnelleren Erreichung ihrer Business-Ziele profitieren. Traditionell gibt es auf dem Forum auch immer einige Produktankündigungen. In diesem Jahr zählten dazu etwa ein integriertes Primeflex-System für Hadoop, ein Einstiegs-Storage-Server und ein Handvenen-Scanner. Das neue Display P24T-7 LED erkennt die Anwesenheit seines Nutzers und integriert sich in Microsoft Lync.
Technologie soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Und auf den Menschen abgestimmte Technologie soll sich auch für Unternehmen lohnen. Diese einfachen Erkenntnisse ziehen sich auf dem Fujitsu-Forum durch Keynotes, Expertenrunden und Vorträge. So griff zum Beispiel auch Dr. Joseph Reger, Chief Technology Officer bei Fujitsu den Faden auf, und präsentierte auf seiner Eröffnungs-Keynote eine typisch Fujitsu japanisch- europäisch geprägte Sicht zu den Herausforderungen und aktuellen Technologien, um diese im Sinne einer Mensch-zentrischen Entwicklung zu meistern.
Als eines der Paradebeispiele für entsprechende Produkte führt Fujitsu das neue Display P24T-7 LED ins Feld. Ein zum Patent angemeldeter Präsenzsensor soll hier seinen Nutzer erkennen und den Bildschirm automatisch in den Standy-Modus versetzen, wenn sich dieser mehr als 40 Sekunden lang von seinem Schreibtisch entfernt. Ein integrierter Anruf- und Statusindikator korrespondiert mit Unified Communications- und Collaboration-Lösungen wie MS Lync. Sofern der Nutzer das gestattet, sehen die Kommunikationspartner damit sofort, ob er gerade verfügbar ist.
Konvergente beziehungsweise integrierte Infrastrukturen beziehungsweise Systeme sind derzeit eines der Topthemen im Zusammenhang mit Rechenzentren. Integrierte Systeme kombinieren Server-, Speicher- und Netzwerk mit einem zusätzlichen Software- und Management-Layer, alles für spezielle Aufgaben vorinstalliert und getestet. Bei Fujitsu laufen entsprechende Entwicklungen unter der Bezeichnung Primeflex. Im letzten Jahr hatte das Unternehmen etwa Primeflex für SAP HANA vorgestellt. Zu den inzwischen rund 20 weiteren, von Fujitsu für bestimmte Anwendungen optimierten „Mini-Rechenzentren“ zählt auch Primeflex für VMware Evo Rail. Jüngster Spross der Primeflex-Familie ist Hadoop. Primeflex für Hadoop ist für die Analyse großer Datenmengen entwickelt. Dabei soll das System wichtige Daten extrahieren und geschäftsrelevante Informationen liefern. Zu diesem Zweck sitzen auf der Hardware spezialisierte, visuelle Analytikwerkzeuge.
Im Speichersektor kam Fujitsu mit einem neuen Einstiegs-Server nach München. Der Primergy SX 131 M1 erweitert die Primergy-SX-Reihe von Fujitsu ein System, das primär für kleine und mittelgroße Unternehmen ausgelegt ist. Der Storage-Server verwaltet viermal Ein-Terabyte-Platten in einem Software-RAID. Die Nettokapazität liegt bei drei Terabyte. Die Preise beginnen bei 1200 Euro.
Weitere Fokusthemen in München sind „Made in Germany“, IT-Sicherheit und IT-Services. Fujitsu unterhält und betreibt in Deutschland drei Forschungs- und Entwicklungsstandorte (Augsburg, München und Paderborn), ein hochsicheres Rechenzentrum sowie die IT-Produktion im Werk Augsburg. Damit sei erwiesen, dass „IT made in Germany“ rentabel möglich ist – und das zu nach eigener Aussage fairen Arbeitsbedingungen und unter Einhaltung strenger Umweltschutzauflagen.
Das Highlight auf dem Forum zum Thema IT-Sicherheit ist der Palmsecure ID Match Handvenen-Scanner. Das Gerät soll den Zugang zu Räumen/Gebäuden/Geländen ebenso wie den Zugriff auf Daten und Transaktionen schützen. Biometrische Systeme haben in den letzten Jahren stark an Popularität eingebüßt – mit Palmsecure will Fujitsu Nutzen und Zuverlässigkeit unter Beweis stellen und so das Image biometrischer Systeme in der Öffentlichkeit wieder heben. Kern der Lösung ist ein Sensor. Er ist in ein Gestell zur Handauflage und angegliederten Display integriert. Das ebenfalls eingebaute Lesegerät soll alle gängigen Kartenformate unterstützen. Zumindest auf den ersten Eindruck riss das im Ausstellungsbereich des Forums im Einsatz gezeigte Gerät nicht vom Hocker: Die Erkennung dauerte jeweils mindestens gut fünf Sekunden, oftmals sogar 15 und mehr Sekunden und in einigen Fällen gelang die Erkennung auch nach längerer Zeit nicht.
Im Rahmen seiner Ambitionen, sich im Markt für IT-Services stärker zu positionieren, benennt Fujitsu seine in Deutschland, Österreich und der Schweiz operierende Service-Tochter TDS um. Seit gestern tritt sie nun unter dem Markennamen Fujitsu auf. Die einheitliche Außendarstellung soll auch den Vertrieb des gesamten Portfolios unter der weltweit etablierten Marke unterstützen.
Das Fujitsu-Forum zählt zu den größten Hausmessen eines einzelnen Herstellers auf europäischem Boden.