CA-Studie: "Digital Identities and the Open Business"

Identity- and Access-Management wird essenziell

2. April 2013, 12:36 Uhr | Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Nachfrage nach erweitertem IAM in Deutschland stärker denn je

Die von CA Technologies in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass die Nachfrage nach erweiterten IAM-Systemen in Europa von 25 Prozent aller Unternehmen im Jahr 2009 bis 2013 um das Dreifache auf 70 Prozent gestiegen ist. Obwohl sie keine spezielle Wachstumsrate für Deutschland nennt, weist sie doch deutlich auf die Gründe hin, warum erweitertes IAM bei deutschen Unternehmen so beliebt ist, sei es lokal, in der Form von IAMaaS oder als Hybridmodell.

Die Untersuchung stellt fest, dass für 82 Prozent der deutschen Unternehmen die primäre und sekundäre Motivation für das Erschließen von Applikationen für externe Benutzer die direkte Interaktion mit den Endkunden ist - vier Prozent unter dem europäischen Durchschnitt. Ein erweitertes IAM stellt sicher, dass die Benutzer einen bequemen Zugriff auf die benötigten Ressourcen bekommen, und es ermöglicht den Firmen sichere und effiziente Transaktionen mit einer Vielzahl von Anwendern. Etwa 90 Prozent der deutschen Befragten stimmten der Aussage zu, dass IAM "sehr" oder "ziemlich" wichtig ist für das Management und die Durchsetzung von Zugriffsrichtlinien, und 84 Prozent sagten, dass IAM "sehr" oder "ziemlich" wichtig sei, um den Zugriff auf bestehende und neue Applikationen für externe Anwender zu vereinfachen. Darüber hinaus gaben 88 Prozent der Befragten an, es sei "richtig" oder "weitgehend richtig", dass vor dem Beginn einer Transaktion auf jeden Fall der Aufbau einer eindeutigen Identität erforderlich ist. Ein erweitertes IAM macht es möglich, dass sowohl der Zugriff auf cloud-basierte wie auf lokale Applikationen über eine einzige Identität kontrolliert wird.

Die 57 Prozent der deutschen Unternehmen, die Vorteile beim Einsatz von IAMaaS sehen, verweisen auf die verschiedenen Eigenschaften der Cloud-Variante. Gemäß der Studie glauben 47 Prozent, dass der cloud-basierte Service die Einbeziehung externer Anwender vereinfacht. 41 Prozent stimmen darin überein, dass IAMaaS die Verwaltungskosten senkt, und 35 Prozent sind sich einig, dass es die Einführung neuer Geschäftsprozesse erleichtert.

Das Hybridmodell ist eine beliebte Alternative und wird von 29 Prozent der deutschen Unternehmen verwendet - das liegt 9 Prozent über dem europäischen Durchschnitt und ist mehr als in irgendeinem anderen Land. Die einzige Ausnahme bildet Italien, das auf einen Anteil von 31 Prozent kommt. Die hybride Variante bietet Firmen die Flexibilität, weiterhin mit der existierenden, älteren IAM- und Verzeichnis-Infrastruktur zu arbeiten und gleichzeitig die erweiterten Funktionen eines IAMaaS-Systems zu integrieren. Außerdem sind IAMaaS-Systeme bereits in viele Cloud-Applikationen wie Google-Apps, Office-365 und Webex integriert. Unternehmen können IAMaaS schnell und einfach zu einer bestehenden IAM-Anwendung vor Ort hinzufügen und vermeiden damit eine langsame und teure Neukonfiguration ihrer IT.

Die Studie lenkt jedoch die Aufmerksamkeit auch auf den Punkt, dass es beim Thema IAM zwischen der wirtschaftlichen und der Betrachtungsweise der IT eine gewisse Diskrepanz gibt. Obwohl IAM potenziell viele ökonomische Vorteile bietet - es vereinfacht die Akquise neuer Kunden, fördert die Geschäfte mit bestehenden Kunden und optimiert die Geschäftsprozesse - scheinen die IT-Abteilungen in Deutschland diese Aspekte nicht ausreichend hervorzuheben. In der Umfrage fokussierten sich die Befragten in erster Line auf die Vorteile für die IT: 84 Prozent sagten, es sei "richtig" oder "weitgehend richtig", dass ein effektives IAM notwendig ist, um die Ziele der IT in puncto Sicherheit zu erreichen und beispielsweise Benutzerkonten für alle Arten von Anwendern schnell anlegen und wieder löschen zu können. Dagegen gaben 57 Prozent an, es sei "richtig" oder "weitgehend richtig", dass "die Firma an unseren IAM-Systemen kein Interesse hat". Offensichtlich müssen sich die IT-Abteilungen starker auf den wirtschaftlichen Nutzen von IAM konzentrieren, um zukünftige Investitionen in IAM-Projekte sicherzustellen.

"Die Frage für deutsche Unternehmen ist nicht, ob sie IAM benötigen. Die Frage lautet, wie lange sie ohne es überleben können", sagt Bob Tarzey, Analyst und Director, Quocirca. "Diese europäische Umfrage demonstriert, dass IAM - entweder vor Ort, On-Demand oder als Hybrid-Modell - die Verwendung eines breiten Spektrums verschiedener Identitätsquellen vereinfacht. Zudem sorgt es für eine ausgewogene Gewichtung der Erschließung von Applikationen für mobile und externe Anwender auf der einen Seite und der Sicherstellung des Schutzes von Anwendungen und Daten auf der anderen."

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