IT-Vernetzung für Medizintechnik in Krankenhäusern

Infrastrukturanbieter plädieren für anwendungsneutrale Verkabelung in der Medizin

3. November 2008, 23:58 Uhr |

Weltweit investieren Krankenhäuser derzeit in die Modernisierung ihrer Informationstechnik. Neue Anwendungen wie elektronische Krankenakten oder digitales Röntgen benötigen moderne IT-Infrastrukturen. Die Anforderungen an leistungsfähige und sichere Netzwerke steigen stetig, und Qualität sowie Kosteneffizienz müssen gewährleistet sein. Dieser Entwicklung liegen Ursachen wie medizinische Fortschritte, starker Kostendruck, steigende Lebenserwartung der Bevölkerung und sich ändernde gesetzliche Rahmenbedingungen zugrunde.

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Für den Betrieb moderner Krankenhäuser werden hochverfügbare, sichere und performante Netzwerke
benötigt, um den hohen Anforderungen der Medizintechnik und der Verfügbarkeit von Patientendaten
gerecht zu werden. Eine standardisierte Netzwerkinfrastruktur ist die Basis. Installation und
Instandhaltung sollen in der Anwendung flexibel sein und einen optimalen Investitionsschutz sowie
niedrige Betriebskosten gewährleisten. EDV-Verfahren stellen in Zukunft ein wichtiges
Organisations- und Arbeitsmittel im Krankenhaus dar. Deshalb müssen alle Arbeitsplätze in Anschluss
an das Datennetz erhalten. Nur eine flächendeckende Verkabelung kann den Anforderungen einer
modernen Klinik gerecht werden.

Eine flächendeckende, anwendungsneutrale Verkabelung kann Krankenhäusern aber auch
wirtschaftliche Vorteile bringen, denn neue Anwendungen lassen sich mit geringem Aufwand
nachrüsten. Neben der verbesserten Effizienz verspricht eine leistungsfähige Vernetzung der
unterschiedlichen Krankenhauseinrichtungen beziehungsweise -abteilungen Verbesserungen für alle
Beteiligten: Patienten, Ärzte, Krankenhausmanagement und Pflegepersonal. Patienten können durch
sogenannte KIS (Krankenhausinformationssysteme) binnen Minuten versorgt werden, da die behandelnden
Ärzte auf Knopfdruck alle relevanten Daten der Betroffenen einsehen und die Behandlung individuell
anpassen können.

Durch das System der Elektronischen Krankenakte (EKA) kann sich der Arzt mit wenigen Klicks ein
klares Bild von der Krankengeschichte des Patienten machen. In der EKA sind sämtliche
Patientendaten digital anstatt wie bisher in Papierform erfasst. Dazu zählen Blutwerte,
OP-Berichte, Laborbefunde, Bilder aus der Computertomografie (CT), der Magnetresonanztomografie
(MR) und physiologische Daten (EKG/EEG). Alle miteinander vernetzten Abteilungen können jederzeit
ihre Informationen eingeben, die in weiterer Folge vom Arzt wieder ortsunabhängig abgerufen werden
können: Am Ende der Behandlung lässt sich dann per Mausklick die komplette Abrechnung
erledigen.

Eine anwendungsneutrale Verkabelung, Ethernet und Internetprotokoll bis hin zum Patientenbett
haben noch einen weiteren Vorteil. Damit können auch Multimediaanwendungen zum Einsatz kommen. Ein
anderes Beispiel für mehr Sicherheit und höheren Komfort der Patienten ist das Digitalröntgen. Bei
dieser Technik werden die Röntgenbilder digital auf einer Speicherplatte festgehalten. Dieses
Verfahren reduziert die Strahlenbelastung der Patienten um durchschnittlich 30 bis 60 Prozent und
bringt auch in der Organisation wertvolle Verbesserungen mit sich. Mit der Umstellung vom
herkömmlichen zum digitalen Röntgen lassen sich sechsstellige Beträge einsparen.

Klar ist aber auch, dass die elektronische Übertragung, Speicherung und Archivierung der
Röntgenbilder und anderer Hightech-Aufnahmen entsprechende Investitionen in die
Netzwerkinfrastruktur erfordert. Schon ein Computertomografie-Scan zum Beispiel liefert 100 Bilder
mit jeweils 0,5 MByte. Um bei solchen Datenmengen die Netzübertragungszeiten akzeptabel zu halten,
müssen die Kommunikationskanäle eine Bandbreite von mindestens 100 MBit/s bieten. Der wichtigste
Aspekt in Sachen Sicherheit sind für ein Krankenhaus aber die Verfügbarkeit und die
Ausfallsicherheit des Netzwerks. Daher sind Investitionen in hochverfügbare Systeme notwendig. Mit
einfachen, leicht nachrüstbaren Lösungen wie dem dreistufigen Sicherheitssystem von Reichle &
De-Massari lassen sich bereits die meisten durch Fehlbedienung oder Manipulation verursachten
Pannen auf der Ebene der passiven Infrastruktur vermeiden. Sowohl die große Verantwortung gegenüber
den Patienten wie auch wirtschaftliche Gründe sprechen dafür, sich in Sachen Krankenhaus-IT ein
umfassendes Bild der vorhandenen Lösungen und Angebote zu machen.

LANline/jos


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