Infrastruktur

Kein Engpass auf dem letzten Meter

31. Januar 2013, 15:35 Uhr | Jan Moll, Geschäftsführer von Dtm Datentechnik Moll
Das neue Patchkabel von Dtm ist nach der 2010 verabschiedeten Norm Cat. 6A ISO/IEC 11801 Amd. 2 für Anschlusskabel bis 500 Megahertz zertifiziert.
© Dtm Group

Die Installation einer passiven Verkabelungsinfrastruktur ist eine langfristige Investition und sollte daher Leistungsreserven für künftige Generationen von schnelleren Servern und Anwendungen mitbringen. In der Sekundär- und Tertiärverkabelung wird deshalb bei Neuinstallationen in der Regel mit Kabeln gearbeitet, die den aktuellsten Normen entsprechen. Oft vernachlässigt wird dagegen die Qualität von Patchkabeln.

Die zunehmende Vereinheitlichung von Standards für strukturierte Daten- und Kommunikationsverkabelung ermöglicht den Anwendern eine klare und verbindliche Definition der Leistungsfähigkeit, die sie von einer neuen oder ertüchtigten Installation erwarten dürfen. So ist eine weitgehend eindeutige Gesprächsgrundlage für das Briefing von Herstellern und Installateuren sowie für die Abnahme der Installationen gegeben.

Doch warum sind die Normen nur „weitgehend“ eindeutig? Der Grund liegt darin, dass die Regelwerke zwar Mindestanforderungen an die Leistungsfähigkeit der Verkabelung festlegen, jedoch zwei unterschiedliche Arten zulassen, um die tatsächlich Performance des Systems zu messen: die Permanent-Link-Messung (PL) und die Channel-Messung. Bei Abnahmemessungen anlässlich der Übergabe einer fertigen Installation an den Auftraggeber ist die Permanent-Link-Messung (PL) sehr gängig. Aus Sicht des Installateurs liegt das nahe, denn diese Art der Messung berücksichtigt in der Mehrzahl der Fälle genau die Komponenten, mit deren Einbau er beauftragt wurde: das fest verlegte Kabel samt der Dosen an jedem Ende. Werden bei der PL-Messung die von der Norm geforderten Mindeststandards erfüllt, hat der Installateur seiner Pflicht Genüge getan.

Die zweite normenkonforme Art der Leitungsmessung ist die Channel-Messung. Für den Anwender ist sie aussagekräftiger, da sie stärker an seinem praktischen Bedarf orientiert ist. Der Channel umfasst definitionsgemäß nicht nur die fest verlegte Strecke und die dazugehörigen Dosen, sondern darüber hinaus auch die Patchkabel, mit denen die Geräte angeschlossen werden. Da praktisch keine Rechenzentrums- oder Netzwerkinstallation ohne Patchkabel auskommt, können schlechte Leistungsdaten dieser Anschlusskabel die Performance der gesamten Übertragungsstrecke spürbar senken.

In der Regel gehört die Lieferung der Patchkabel nicht zum Leistungsumfang des Installateurs. Damit unterliegen diese Komponenten auch nicht seiner Haftung. So kommt es in der Praxis häufig vor, dass Anwender in neuen Installationen Patchkabel einsetzen, die einer veralteten Norm entsprechen. Weil diese bei der PL-Messung unberücksichtigt bleiben beziehungsweise überhaupt erst nach der Abnahmemessung angeschlossen werden, bleibt häufig unbemerkt, wie sehr sie den Nutzen der neuen Installation beeinträchtigen.

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