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Stromspartechnik von Microsoft und Intel für Rechenzentren und mobile PCs

Laptop-Ladung über Magnetfelder und "grüne" Atom-Server

Intel arbeitet an Technologien für eine effizientere Energieversorgung in den Datencentern und für PCs sowie an neuen Möglichkeiten, Laptop-Akkus unterwegs aufzuladen. Microsoft testet den Einsatz des Atom-Prozessors für "grüne" Server.

Autor:Redaktion connect-professional • 2.3.2009 • ca. 2:15 Min

Unter anderem stellte der Chiphersteller während einer Präsentation einen Prototypen eines "
Wireless Resonant Energy Link" (WREL) vor. Zwar ist die Technik derzeit lediglich ein
Proof-of-Concept, doch soll das fertige Gerät drahtlos, über Magnetfelder Laptop-Akkus laden
können. Intel arbeitet noch am Design des Geräts, das dann den Strom aus dem WREL bekommt. Es
arbeitet dem Hersteller zufolge mit fast 90-prozentiger Effizienz bei der drahtlosen
Stromübertragung.

Für ein funktionstüchtiges WREL-Setup sind vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen
denkbar. Geschäftsreisende würden die Möglichkeit sicherlich willkommen heißen, ihre Laptop-Akkus
aufzuladen, indem sie sich lediglich in einen bestimmten Bereich im Hotel oder an Flughäfen
begeben. Die endgültige Technik sei noch etwa fünf Jahre weit weg, so die Aussage von Intel.

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Des Weiteren befindet sich eine so genanntes Platform Power Management in Entwicklung. Damit
soll über eine Hardware-Plattform jenseits des Chips Strom gespart werden. Das Ziel ist es, damit
eine breite Vielfalt an Geräten zu realisieren, einschließlich Handhelds und Server. Einen
Zeitrahmen für die Verfügbarkeit von Strom sparenderen Hardware-Komponenten gibt es nicht.

Darüber hinaus soll es stromeffiziente Bildschirme geben. Die sehr häufigen Bild-Refreshs,
nämlich 60 Mal in der Sekunde, sind Stromfresser. Eine neue Technologie soll ein Bild aus dem Frame
Buffer holen und es so lange auf den Schirm bannen, bis der Nutzer eine Bewegung auf dem Monitor
verursacht. Intel will dadurch 30 bis 50 Prozent der benötigten Energie sparen.

Auch Microsoft experimentiert mit stromsparender Intel-Technik, um "grüne? Server zu entwerfen.
Es geht um die effizienten Atom-Prozessoren, die auf Netbooks zugeschnitten sind. Zwar sind sie im
Vergleich zu den mehrkernigen Server-CPUs langsam, doch benötigen sie 20 Mal weniger Strom für den
Betrieb und die Kühlung als diese. Sie seien natürlich nicht so stark wie die Mehrkernprozessoren,
so ein Microsoft-Forscher, und deshalb bedürfe es vieler solcher Server im Datencenter. Doch weil
sie weniger Strom verbrauche, wird das Datencenter als Ganzes für die gleiche Leistung Energie
sparen können. In einem Video zeigten die Forscher aus Redmond einen Prototypen eines Server-Racks
mit 50 Atom-Systemen, die aufgrund der geringen Erwärmung durch die Prozessoren keinen starken
Ventilator für die Kühlung des Racks benötigen, sondern lediglich Ventilatoren für die einzelnen
CPUs.

Schließlich arbeitet Microsoft an einer Software namens "Marlowe", die die Vorteile der
schnellen Sleep-/Wake-Funktionen von Atom nutzt. Ein durchschnittlicher Server ist 75 Prozent der
Zeit untätig, so die Redmonder. Wird ein untätiger Atom-Server in den Sleep-Modus gesetzt, so
reduziert sich der Stromverbrauch um 90 Prozent. Bedenkt man die niedrigen Preise von 300 bis 400
Dollar für Atom-Notebooks, so könnten Racks mit Atom-Server noch kostengünstiger werden. Microsoft
will diese Art von Servern für die eigenen großen Datencenter nutzen, doch weisen die Forscher
darauf hin, dass Atom-Server potenziell für kleine und mittlere Unternehmen eine sehr attraktive
Möglichkeit darstellen können. Natürlich sei Intel von der Microsoft-Forschung nicht begeistert, so
die Redmonder.

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Susanne Franke/LANline/wj