Eine Finanztransaktion von Microsoft im großen Stil hat Gerüchten über eine mögliche Übernahme der SAP durch Redmond neue Nahrung gegeben.
Laut einem Bericht des Wall Street Journals hat Microsoft diese Woche erstmals in seiner
Geschichte Unternehmensanleihen ausgegeben mit dem Ziel, 3,75 Milliarden Dollar einzunehmen.
Aufgrund des Triple-A-Ratings von Microsoft sind die Bonds lediglich mit 2,971 Prozent verzinst und
damit deutlich günstiger als eine herkömmliche Kreditaufnahme am Kapitalmarkt. Obwohl nach Meinung
von Finanzanalysten auch ein Rückkauf eigener Aktien das Ziel der Geldbeschaffung sein könnte,
steht vor allem eine große Akquisition im Mittelpunkt der Spekulationen – etwa der SAP.
http://llschnuerer.cmpdm.de//articles/oracle_kauft_sun_fuer_74_milliarden_dollar:/2009005/31925324_ha_LL.html?thes=&tp=/themen/it-management">Oracle
kauft Sun für 7,4 Milliarden Dollar
Entsprechende Gerüchte tauchen immer wieder auf und waren zu Beginn der Woche erneut
hochgekocht, als der Finanzanalyst Bill Whymann von der ISI Group in einem Magazinartikel mit der
Äußerung zitiert wurde, dass SAP seiner Meinung nach nicht auf Dauer unabhängig bleiben könne und
IBM oder Micosoft als potentielle Käufen in Frage kämen. "Ich sage nicht, dass so ein Schritt
unmittelbar bevor steht, aber es wird immer wahrscheinlicher", so Whyman.
Allerdings wurden entsprechende Gerüchte weder von Microsoft noch von SAP bestätigt. "Ich sage
nicht zu Übernahmegerüchten, weder positiv noch negativ", wurde Microsoft-Chef Steve Ballmer
zitiert. SAP Co-CEO Leo Apotheker wollte sich in der Financial Times Deutschland nicht zu den
Gerüchten äußern, sagte aber mit Blick auf die Übernahme von Sun durch Oracle: "Das Geschäftsmodell
des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr unbeding das eines vertikal integrierten Unternehmens."
Peter Koller/CZ