Marktverunsicherung soll offenbar Zeitgewinn für eigene Unternehmenslösung schaffen

Seagate erwägt Patentklage wegen Solid State Disk

26. März 2008, 12:43 Uhr |

Zwar sieht Seagate-Chef Bill Watkins keinen Markt für die teuren Solid-State Drives (SSD), doch sollte es Samsung, Sandisk und neuerdings auch Intel gelingen, damit den Festplattenabsatz zu gefährden, erwägt Watkins eine Patentklage gegen die SSD-Hersteller.

"Realistisch betrachtet sehe ich keinen Markt für SSD-Laufwerke", sagte Watkins jüngst in einem
Interview mit der Zeitschrift Fortune. Seiner Ansicht nach werden die SSD-Kapazitäten ewig den
magnetischen Platten hinterherhinken – dafür aber beim Preis stets über den HDDs angesiedelt sein.
Als aktuelles Beispiel verweist er auf Apples ultradünnes Macbook Air, das mit einer 80
GByte-Harddisk 1800 Dollar kostet und mit einem 64 GByte SSD-Laufwerk den stolzen Preis von 3100
Dollar ausweist.

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Sollten die neuen Halbleiterlaufwerke eines Tages doch noch den Festplattenabsatz negativ
beeinflussen, so will Watkins eine Patentrechtsklage gegen Samsung, Sandisk und neuerdings auch
Intel anstrengen. Dabei soll es sich um Patente im Bereich der Schnittstelle zwischen PC und Platte
handeln; was es aber genau ist, wollte Watkins bislang nicht näher erläutern,

Krisha Chander, Analyst bei Isuppli, hält ein solches Verfahren für sehr unwahrscheinlich: "
Watkins rasselt nur mit dem Säbel, denn bei einem Prozess mit Samsung und Intel kann er sich auf
einiges gefasst machen." Zumal die SSD-Laufwerke das offene Serial-ATA-Interface nutzen, bei dem
zwar jeder Anbieter ein paar Extras addiert hat, um seine Laufwerkleistung zu beschönigen, doch das
Basis-Interface kann beim I/O-Forum von jedem Anbieter lizenziert werden. Chander vermutet deshalb
eher, dass Seagate nur Zeit gewinnen will, bis man selbst so weit ist, in diesen Markt
einzusteigen. "Sie werden an SSD-Lösungen für den Unternehmens-Storage-Bereich arbeiten. Deshalb
müssen jetzt den Markt solange in Schach halten, bis sie mit ihren Produkten rauskommen können", so
seine plausible Erklärung.

Harald Weiss/wg


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