Eine Serverschrankerweiterung für die Digitalisierung der Patientendaten der Kliniken Kempten-Oberallgäu gewann als herausragende Green-IT-Lösung den Innovationspreis 2008 der Initiative Mittelstand.
Die Kliniken in Immenstadt, Oberstorf und Sonthofen speichern nun ihre Daten zusammen mit dem Klinikum Kempten in einer Außenstelle in Kempten.
Patientendaten müssen zehn beziehungsweise bei Arbeitsunfällen 30 Jahre lang archiviert werden und sind nun digitalisiert. Damit entstehen aus den riesigen Aktenbergen der vier Kliniken Unmengen an digitalen Daten, die mit großen Bilddateien etwa aus der Röntgenabteilung ergänzt sind. Es stellte sich somit schnell heraus, dass der bisherige Serverraum nicht mehr ausreicht und durch einen weiteren ergänzt werden muss.
Die Kliniken speichern die Daten in einem zentralen Picture Archiving and Communication System (PACS), wobei die verschiedenen Standorte per Richtfunk mit einer Bandbreite von 100 MBit/s an die Kemptener Außenstelle angebunden sind.
Derzeit fassen etwa 100 Server diese Patientendaten. Der zuständige Projektleiter für die Serverraumerweiterung beim Klinikum Kempten-OA, Sadik Suda, suchte für die Unterbringung der Server nach einer modularen Schranklösung, die sich problemlos erweitern lässt und wählte schließlich das Serverraumkonzept Rimatrix5 von Rittal. Der Netzwerkdienstleister Scaltel implementierte das System.
Es besteht aus den Modulen Serverschrank, Energiebereitstellung und -verteilung, Klimatisierung, Sicherheit sowie Monitoring und Remote-Management. Dabei verfügen die USVs des Systems über einen vergleichsweise hohen Nennwirkungsgrad von 95 Prozent. Die Kühlung erfolgt über ein Luft-Wasser-Wärmetauschsystem in den Serverschränken, das für eine Wärmeleistung von 30 KW ausgelegt ist.
Besonders an der Installation ist, dass das abgeführte Warmwasser direkt in den Heizkreislauf des Klinikums eingespeist werden kann. Dazu benötigt die Heizung des Klinikums einen zusätzlichen Wasser-Wasser-Wärmetauscher sowie einen zusätzlichen Druckausgleichsbehälter. Das Klinikum hat diese Investitionen für die Zukunft eingeplant, um die Heizkosten zu senken.
Darüber hinaus spart es schon jetzt Stromkosten, da sich die Kühlung je nach Auslastung eigenständig regelt. Dabei beträgt die durchschnittliche Temperatur des Kühlwassers etwa 15 °C, das abzuführende erwärmte Wasser hat eine durchschnittliche Temperatur von etwa 25 °C, und im Raum selbst herrschen Temperaturen von etwa 24 °C. Für die Einspeisung in den Heizkreislauf reichen laut Scaltel bereits Temperaturen ab etwa 22 °C aus. Bettina Kuhn, Scaltel/dp