Storage Networking World Europe 2010

Speicherwelt im Wandel

28. Januar 2011, 6:00 Uhr | Christoph Lange

In Speichernetzen wird Ethernet künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Für eine effiziente Datenspeicherung liegen Deduplizierung, Kompression und ein automatisiertes Storage-Tiering im Trend.

Der Markt für Speicherlösungen bleibt in Bewegung. Dies hat die Storage Networking World Europe
2010, die Ende Oktober in Frankfurt/Main stattfand, einmal mehr gezeigt. Zahlreiche Hersteller
haben auf der Messe ihre neuesten Produkte und Strategien präsentiert. Unter dem Motto "The Power
of 3" setzte die Storage-Messe wie bereits im vergangenen Jahr einen zusätzlichen Schwerpunkt auf
Virtualisierungs- und Datacenter-Technik.

Rechenzentren werden in den kommenden Jahren beim Auf- und Ausbau ihrer Speichernetze vermehrt
Ethernet-Technik einsetzen. Die Verbreitung von 10-Gigabit-Ethernet wird diesem Trend einen starken
Schub geben. Von der damit verbundenen Performance-Steigerung dürften im ersten Schritt vor allem
iSCSI- und NAS-Lösungen profitieren, die sich auch bei der Server-Virtualisierung steigender
Beliebtheit erfreuen. Die Verbindung zwischen der Ethernet- und der Fibre-Channel-Welt stellt FCoE
(Fibre Channel over Ethernet) her. Mit dem Data-Center-Bridging- und dem TRILL-Protokoll
(Transparent Interconnect of Lots of Links) für Lossless Ethernet zeichnet sich der nächste Schritt
bereits ab.

Neben Cisco haben auch Brocade und Juniper neue Lösungen für Ethernet-Fabrics angekündigt.
Ethernet bietet heute bereits Übertragungsraten von 40 GBit/s, entsprechende Switches gibt es unter
anderem von Brocade, Cisco und IBM, die vor kurzem Blade Network übernommen haben. Die ersten
Switches mit 100-Gigabit-Ethernet-Ports sind in der Entwicklung und werden demnächst auf den Markt
kommen.

Trotz dieses Trends zu Ethernet wird Fibre Channel auch in den kommenden Jahren für
leistungshungrige Anwendungen eine wichtige Rolle spielen. Für 2011 haben mehrere Hersteller
Produkte für 16-GBit/s-FC angekündigt. Auch Cisco wird seine MDS-Plattform weiterentwickeln, eine
neue Backplane und Non-Blocking-Module sind bereits in der Pipeline. Die Entwicklungs-Roadmap für
Fibre Channel sieht als nächste Stufe 32 GBit/s vor, sodass auch FC in den kommenden Jahren weitere
Leistungssteigerungen bietet.

Deduplizierung hat sich im Backup-Bereich auf breiter Front durchgesetzt. Sie zählt mittlerweile
bei den meisten Backup-Lösungen zum normalen Funktionsumfang. Die starke Reduktion der zu
speichernden Datenmenge senkt die Kosten deutlich, da weniger Speicherkapazität erforderlich
ist.

Auf der SNW 2010 hat Quantum das neue Highend-Modell DXi 8500 vorgestellt. Die Dedup-VTL
erreicht laut Hersteller Sicherungsraten von bis zu 6,4 TByte pro Stunde. Neben den Protokollen
CIFS und NFS unterstützt die Lösung auch native VTL-Shares. Integrierte Multi-Tier-Fähigkeit sorgt
dafür, dass die Appliance die Daten auf das jeweils am besten geeignete Medium schreibt. Von
Fujitsu gibt es seit Kurzem mit der CS800 S2 Dedup Data Protection Appliance eine Einstiegslösung
für Disk-Backup mit Deduplizierung.

Dass Deduplizierung auch bei Produktivsystemen zu deutlicher Kostensenkung führen kann,
propagiert Netapp schon seit Längerem. In den Netapp-Disk-Arrays ist Deduplizierung standardmäßig
enthalten. Mit der vor Kurzem vorgestellten neuen Produktgeneration der Midrange- und
Highend-Systeme FAS 3200 und FAS 6200 ergänzt der Hersteller die Deduplizierung um eine
Datenkomprimierung. Dies ist insbesondere für Datenbanken interessant, da sich deren Datenvolumen
durch eine Deduplizierung meist nur in geringem Ausmaß reduzieren lässt.

Das von früheren HSM-Lösungen bekannte Storage-Tiering, bei dem selten genutzte Daten
automatisch auf kostengünstigere Medien verschoben werden, hat in einer weiterentwickelten Form in
Highend-Speichersystemen Einzug gehalten. EMC nennt die für seine Midrange- und Highend-Disk-Arrays
erhältliche Funktion FAST (Fully Automated Storage Tiering).

Hitachi Data Systems hat in der neuen USP-Plattform einen ähnlichen Mechanismus implementiert,
und auch kleinere Hersteller wie 3PAR, Compellent oder Pillar Data Systems haben für ihre
Disk-Arrays vergleichbare Automatismen entwickelt.

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