Eine Untersuchung zum Leistungsvergleich zwischen verschiedenen Festplattentechniken zeigt wesentlich kleinere Unterschiede als bislang angenommen. Die neuen Solid-State Disks (SSDs) können nur von einer Weiterentwicklungen auf Systemebene profitieren, doch bis dahin werden noch einige Jahre vergehen. In der Übergangszeit wird es Probleme mit der Kompatibilität geben.
Die Leistungslücke zwischen schnellen herkömmlichen Harddrives (HDDs) und SSDs ist geringer als
bisher angenommen, so eine IDC-Vergleichsstudie, in der die Leistungsunterschiede von SSDs, HDDs
und Hybrids (H-HDDs) gemessen wurden.
Der Fokus lag dabei auf der Frage, ob sich die beachtlichen Leistungsunterschiede der einzelnen
Laufwerke auch auf der Systemebene widerspiegeln würden. Das überraschende Resultat ist, dass die
Unterschiede in der System-Performance beim Einsatz von HDDs mit höherer Drehzahl gegenüber den
SSDs wesentlich kleiner sind als erwartet. Die gemessenen Leistungsunterschiede waren zum Großteil
systembedingt und konnten nicht auf die Leistung der Einzelkomponente zurückgeführt werden.
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http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/solid_state_disks_muessen_billiger_und_besser_werden:/2008029/31579772_ha_CZ.html?thes=">Solid
State Disks müssen billiger und besser werden
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http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/samsung_baut_dedizierte_server-ssds:/2008031/31589645_ha_CZ.html?thes=">Samsung
baut dedizierte Server-SSDs
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http://llschnuerer.cmpdm.de//sites/cz/articles/flash-speicher_heben_bald_die_storage-welt_aus_den_angeln:/2008029/31577605_ha_CZ.html?thes=">Flash-Speicher
heben bald die Storage-Welt aus den Angeln
Getestet wurden insbesondere 2,5-Zoll HDDs mit 7200 RPM (Umdrehungen pro Minute) gegenüber SSDs
in Multi-Level-Cell- sowie in Single-Cell-Technik. Gerade die schnellen HDDs konnten sich sehr gut
gegenüber den SSDs behaupten. "Spürbare Leistungssteigerungen mit SSDs sind noch weitestgehend
Zukunftsmusik", lautet das Urteil von IDC-Analyst David Reinsel.
Um den vollen Nutzen aus der neuen Flash-Technik ziehen zu können, ist nach Einschätzung der
IDC-Analysten ein umfangreiches Redesign beim PC als auch beim Unternehmens-Storage erforderlich.
Hierzu gehört vor allem eine Anpassung der Controller, die bislang die NAND-Technologie nur
unbefriedigend ausnutzen, denn SSDs sind wesentlich langsamer beim Schreiben als beim Lesen.
Besonders wichtig sei es hierbei, dass die Systeme in Zukunft automatisch erkennen, um welche
Art von Plattenspeicher es sich handelt, und dann darauf abgestimmt den I/O (Input/Output)
optimieren. Das bedeutet aber, dass es in der Übergangsphase kein einfaches Plug and Play mehr
geben kann.
"Unser Testergebnis zeigt ganz klar, dass uns traditionelle HDDs noch über Jahre hinweg
begleiten werden und der Einzug von SSDs in die Unternehmens-Storage-Welt noch eine Weile dauern
wird", so Reinsel. Auch im Privatanwenderbereich wird die Akzeptanz von H-HDDs und SSDs erst nach
kräftigen Preissenkungen und umfangreichen technischen Verbesserungen einsetzen.
Dennoch halten die IDC-Analysten an früheren Prognosen fest, wonach sich der Trend zu SSD
zumindest auf Unternehmensebene bis zum Jahr 2011 in einem Umsatzanteil von 50 Prozent
niederschlagen wird Das liegt vor allem daran, dass verschiedene Hersteller das I/O-Problem bei den
SSDs erkannt haben und daran arbeiten.
Hierzu gehören unter anderen Pillar Data Systems, Hewlett-Packard und Fujitsu. HP will
beispielsweise die SSDs direkt auf den Serverbus integrieren und damit den langsamen Umweg übers
Netz verhindern. EMC berichtet dagegen, dass selbst mit der Netzwerklatenz die Gesamtschleife von
Server und Storage bei den SSDs besser ist als bei den schnellsten Laufwerken.
Harald Weiss/wg