Actebis/ALSO greift jetzt Ingram Micro an

Nach der sensationellen Fusion von ALSO und Actebis gaben die Chefs der beiden Distributoren heute die weitere Strategie bekannt: Ziel sei die Nummer Eins im europäischen Distributionsmarkt: Ingram Micro sei bereits europaweit fast eingeholt.

Nach der spektakulären Fusion geht der neue Distributions-Riese in den Angriff: „Wir wollen die europäische Nummer eins werden“, betont ALSO-Chef Thomas Weissmann. Mit einem europäischen Gesamtumsatz von 6,5 Milliarden Euro sei der neue Konzern nur knapp hinter Ingram Micro. Auch der europäische Spitzenplatz mit Tech Data sei nicht mehr weit entfernt. „Wir sind mit den beiden US-Unternehmen Tech Data und Ingram Micro auf Augenhöhe“, so Weissmann. In acht europäischen Ländern sei man bereits jetzt „die klare Nummer eins“. So sei man nicht nur in Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen und der Schweiz die Nummer Eins, sondern auch in Deutschland. Hier zu Lande würde ALSO/Actebis demnach an Marktführer Ingram Micro vorbeiziehen.

Der Zusammenschluss mache den Distributions-Konzern für Hersteller „noch attraktiver“. Actebis weise derzeit wesentlich mehr Verträge als Also auf. Darüber hinaus sei ein besserer Zugang zum Kapitalmarkt jetzt möglich. Durch Synergien sei ein weiterer wesentlicher Schritt, die Kostenführerschaft zu übernehmen. „Auch für Mitarbeiter ist es wesentlich attraktiver, bei einem international aufgestellten Konzern angestellt zu sein“, so Weissmann.

Die Titel von Schindler sowie der Tochter ALSO profitieren im frühen Handel am Freitag vom Zusammenschluss von ALSO mit Actebis. Die Actebis-Eigentümerin Droege wird Mehrheitsaktionärin am neuen, unter dem Dach von Also zusammengeführten Unternehmen, Schindler behält eine Minderheitspositionen. Analysten beurteilen den Schritt als positiv sowohl für Schindler wie auch für Also.