Rich Communication Services

Momentum für RCS

12. Juni 2025, 14:50 Uhr | Sabine Narloch
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Neu sind Rich Communication Services – kurz RCS – nicht. Doch seit letztem Herbst hat das Thema neuen Drive aufgenommen. Zum Status quo und welche Möglichkeiten diese Nachrichten-Art im Hinblick auf die Kommunikation mit Kunden bieten kann.

Mit Rich Communication Services wird ein Kommunikationsstandard im Mobilfunk beschrieben, der als Ersatz für den Kurznachrichtendienst SMS konzipiert wurde. Anders als bei Messenger-Diensten wird dafür keine App benötigt. Die Nachrichten gehen dort ein, wo auch SMS ankommen: in der Inbox des Smartphones.

An sich gibt es RCS bereits seit Längerem. Schon in den Zehner-Jahren gab es unterschiedliche Bemühungen, RCS voranzutreiben. Mit eher mäßigem Erfolg, obwohl Google 2016 mit Jibe Mobile die ersten RCS-Services für Android entwickelt hat. Doch im Herbst 2024 kam nun eine entscheidende Wendung hinzu: „Mit der Ankündigung von Apple im September 2024, RCS in iOS 18 zu integrieren, beginnt eine neue Ära“, ist sich Chathurangi Wickramasinghe, Senior Vice President Magenta API Capability Exposure bei der Deutschen Telekom, sicher. „Unternehmen können nun erstmals alle Smartphone-Nutzer*innen plattformübergreifend direkt erreichen – ohne zusätzliche App, mit hoher Interaktivität und maximaler Reichweite“, so Wickramasinghe weiter.

Auch Claudio Di Padova, Gruppenleiter API Monetization bei Vodafone, zeigt sich optimistisch. So sei der deutsche Markt mit der Integration in iOS Ende des vergangenen Jahres „mit RCS nahezu vollständig abgedeckt, und RCS Business Messaging kann seine Vorteile in der Endkundenkommunikation von Unternehmen voll ausschöpfen.“ Martin Schurig, Head of Financial & Enabling Services bei O2 Telefónica, verweist zudem auf die globale Dimension: „Die Zielgruppe für RCS-Kampagnen ist riesig: Weltweit nutzen circa drei Milliarden Menschen aktiv RCS – davon 57 Millionen in Deutschland, was 83 Prozent der Smartphone-Nutzer entspricht.“

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Chathurangi Wickramasinghe Deutsche Telekom
Chathurangi Wickramasinghe, Senior Vice President Magenta API Capability Exposure bei Deutsche Telekom: „RCS hat – bildlich gesprochen – zwei Leben hinter sich. Im ersten Leben versuchten Telekommunikationsanbieter ab 2011, mit Rich Communication Services eine offene, interoperable Alternative zu WhatsApp zu etablieren. Dieser Versuch konnte sich im Consumer-Markt nicht durchsetzen. Das zweite Leben begann, als RCS zum technischen Standard der vorinstallierten Nachrichten-App auf Android-Geräten wurde.“ Mit der Integration von RCS in iOS18 beginne laut Wickramasinghe nun eine neue Ära.
© Deutsche Telekom AG

Die Einigkeit von Deutsche Telekom, O2 Telefónica und Vodafone bei diesem Thema ist das eine; dass sie offensichtlich an einem Strang ziehen, das andere – und das dürfte die RCS-Verbreitung zusätzlich befeuern: Di Padova sagt: „Vodafone sowie die deutschen Netzbetreiber Telekom und Telefónica engagieren sich seit Jahren intensiv für die Etablierung eines modernen Messengers, der unabhängig von Betriebssystemen nutzbar werden sollte.“ Und auch wenn RCS als Ersatz für SMS konzipiert wurde, soll es doch mehr sein als eine bloße SMS-Alternative. So eröffne RCS die Möglichkeit zu „einem interaktiven, medienreichen Austausch direkt im nativen Nachrichtenkanal des Smartphones“, erläutert Wickramasinghe. „Kund*innen können antworten, Optionen auswählen, Buttons anklicken oder Medieninhalte empfangen – ohne App-Wechsel und ohne Medienbruch“, betont Wickramasinghe. Di Padova ergänzt, dass die Unterstützung von Rich Media und interaktiven Elementen wie Buttons und Produktkarussells RCS zu einem effizienten Kommunikationskanal für Unternehmen mache.


  1. Momentum für RCS
  2. Ein Kanal der auffällt?
  3. Bekanntheitsgrad noch ausbaufähig

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