Rich Communication Services (RCS)

Das Beste, was einer Message Inbox passieren kann?

7. Mai 2025, 17:00 Uhr | Interview: Sabine Narloch
Alexander Klose, Director Marketing-Central & CEE bei Twilio
© Twilio

Rich Communication Services – kurz RCS – sind keine neue Erfindung, werden aber gerade für die Kundenkommunikation neu entdeckt. Alexander Klose von Twilio zeigt im connect professional-Interview auf, wie RCS funktioniert und welche Möglichkeiten sich damit für Unternehmen auftun.

connect professional: Rich Communication Services – kurz RCS – gibt es schon länger. Warum entwickelt sich gerade wieder Dynamik bei dem Thema?
Alexander Klose: RCS gibt es tatsächlich schon seit dem Jahr 2007. Damals wurde es von den Mobilfunkanbietern als Nachfolger von SMS und MMS entwickelt. Allerdings ging es nur schleppend voran – man darf nicht vergessen, dass die SMS natürlich ein universell etablierter Kommunikationskanal ist, an dem lange seitens der Mobilfunkanbieter festgehalten wurde. 2016 hat sich Google mit Jibe Mobile die ersten RCS-Services für Android entwickelt und 2017 gemeinsam mit der GSMA das RCS Universal Profile einen Industriestandard definiert und etabliert. Allerdings hat es dann bis 2019 gedauert, bis RCS an Momentum gewonnen hat, nachdem Google RCS für Android gelauncht hat. Apple hat im Herbst letzten Jahres nachgezogen und unterstützt nun RCS, jetzt sprechen wir von einer ganz anderen Reichweite, nämlich einer globalen. Und dabei stellen wir fest, dass Deutschland sowohl in Europa als auch global beim Thema RCS heraussticht.
 
connect professional: Wie kommt das?
Klose: Die Mobilfunkanbieter in Deutschland sind sich übergreifend einig, dass sie RCS als Kanal in Deutschland etablieren wollen und ziehen alle am selben Strang. Das ist wirklich toll zu sehen.
 
connect professional: Was ist mit RCS nun anders als mit einer SMS?
Klose: Es fängt schon damit an, dass RCS nur mit verifizierter Sender-ID funktioniert. Eine Firma muss also ein Profil erstellen, das dann von den Mobilfunkanbietern nach einem standardisierten Prozess verifiziert werden muss. Jedes Profil wird dann einzeln von den Mobilfunkanbietern wie Vodafone, Telefónica oder der Telekom abgesegnet. Wobei nur ein Firmenprofil über alle drei Mobilfunkanbieter hinweg bestehen darf.
 
connect professional: Heißt das, dass Spam-Nachrichten per RCS damit quasi ausgeschlossen sind?
Klose: Im Idealfall schon. Denn durch diesen Freigabeprozess ist eine gewisse Sicherheitsschranke eingebaut, bei der es schwieriger wird, einen solchen Account zu faken. Das ist bei SMS manchmal nicht ganz so gegeben.
 
connect professional: Wo gehen RCS-Nachrichten ein? Muss man sich dazu eine App herunterladen?
Klose: Nein, man benötigt keine App. Die RCS-Nachrichten werden direkt in der Inbox, wo auch SMS ankommen, angezeigt. Android-Geräte können standardmäßig RCS empfangen, beim iPhone wird RCS ab Version iOS 18 supported. Und gerade in der SMS Inbox fällt eine RCS-Nachricht, die gebrandet ist, auf. Wir sehen, dass RCS Nachrichten drei- bis viermal höhere Conversions als bei einer E-Mail oder einer SMS haben.
 
connect professional: Gebrandet? Wie muss man sich eine RCS-Nachricht denn vorstellen?
Klose: Es gibt verschiedene Varianten: die einfache Textvariante, die Bildvariante und die Rich-Media-Variante. Gerade mit letzterer kann man mittlerweile schon viel machen. Als Standard mit RCS-Nachrichten können Unternehmen ihr Approved Sender Profile mit ihren Firmen-Logo branden. Mit den Rich-Media Funktionen kann man sogenannte Action Buttons oder Reply Buttons einbetten, die eine One-Click Antwort von Kunden deutlich vereinfacht.

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