Eine unbedachte Einstellung im UEFI-Bios kann bei einigen aktuellen Notebook-Modellen von Lenovo fatale Folgen haben, die sich nur durch einen Austausch des Mainboards beheben lassen.
Die Besitzer einiger aktueller Business-Notebooks von Lenovo sollten bei Einstellungen im Bios äußerste Vorsicht walten lassen. Wie Notebookcheck aktuell berichtet, kann das aktivieren der Bios-Unterstützung für den Thunderbolt-Anschluss bei ihnen zum Hardware-Tod führen. Demnach sollen die Geräte anschließend nicht mehr Booten und sich auch durch übliche Maßnahmen wie einen Bios-Reset oder externe Bootmedien nicht mehr wiederbeleben lassen. Offenbar wird der Thunderbolt-Chip durch das Aktivieren der Einstellung mit korrupten Daten geflutet und verhindert dann den Bootvorgang. Da ein Löschen der korrupten Anweisungen laut einem betroffenen Nutzer zwar möglich, aber recht kompliziert ist, bleibt den meisten Betroffenen damit nur ein Austausch des kompletten Motherboards, um ihre mobilen Arbeitsbegleiter wieder nutzen zu können.
Die Kollegen von Notebookcheck konnten dieses fatale Verhalten nach eigenen Angaben bereits für die fünf Modelle Thinkpad P1, P52, P52S, P72 sowie das X1 Yoga 2018 verifizieren. Da das Problem nach der ersten Analyse von einem grundsätzlichen Fehler im UEFI-Bios herrührt, ist jedoch zu befürchten, dass noch mehr Geräte mit Thunderbolt-Anschluss betroffen sein könnten. Je nach Modell heißt die gefährliche Einstellung entweder »Thunderbolt BIOS Assist«, oder »BIOS Support for Thunderbolt«. Erste Tests mit Geräten ohne Thunderbolt-Schnittstelle und entsprechenden Chip legen nahe, dass diese von dem kritischen Bug nicht betroffen sind.
Aus Einträgen im eigenen Support-Forum sollte Lenovo das Problem zumindest im Fall des ThinkPad X1 Yoga bereits seit Juni bekannt sein. Bisher gibt es jedoch weder eine offizielle Bestätigung seitens des Herstellers, noch eine genaue Auflistung aller betroffenen Geräte oder einen Patch. Insofern ist den Besitzern aktueller Lenovo-Notebooks mit Thunderbolt-Unterstützung nur dringend davon abzuraten, die entsprechende Bios-Einstellung zu verändern.