Viele vermeintliche Mega-Trends des Jahres halten nicht das, was Experten sich davon versprochen haben. Besonders fünf Bereiche haben können keinesfalls mit den Erwartungen mithalten.
Davon ist zumindest der eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft überzeugt. »Die Mobile-Branche hat noch vor kurzem große Hoffnung in fünf scheinbare Mega-Trends gesetzt, die keiner davon erfüllt hat«, sagt Dr. Bettina Horster, Direktorin Mobile des Verbandes Vorstandsvorsitzende der Vivai AG und nennt die Flops und »Slow Mover« des Jahres 2013. Ganz oben auf der Liste der Expertin steht der Ausbau der Mobilfunknetze, der nicht schnell genug voranschreitet. Nach wie vor gebe es funkfreie Gebiete, die Qualität mobiler Telefonate sei häufig unzureichend und der LTE-Ausbau kaum spürbar.
Binnen kürzester Zeit vom Mega-Trend zum Mega-Flop entwickelt hat sich nach Einschätzung von Horster »Bring Your Own Device« (BYOD). Der Grund: Die IT-Abteilungen in den Unternehmen haben dem Anschluss »irgendwelcher Geräte« ihrer Beschäftigten ans Firmennetz aus Sicherheitsgründen rigoros einen Riegel vorgeschoben. Offenbar habe es sich als günstiger erwiesen, den Beschäftigten firmeneigene Laptops zu überlassen, statt sich dem erhöhten Sicherheitsrisiko fremder Geräte auszusetzen.
RFID und seit kurzem NFC sind als Hoffnungsträger für eine vielfältige Palette neuer mobiler Anwendungsgebiete gestartet. Keine dieser Funktechnologien habe jedoch die in sie gesetzten Erwartungen auch nur im Ansatz erfüllt. Ähnlich hart ins Gericht geht die Expertin mit QR-Codes. Sie schienen eine Zeitlang als der Renner schlechthin, wenn es um eine Brücke zwischen der analogen und digitalen Welt ging. Heute sind QR-Labels zwar an vielen Stellen von der Pralinenschachtel bis hin zu Visitenkarten sichtbar, aber die Nutzung ist verschwindend gering. Der Verband geht davon aus, dass QR rasch wieder »aus der Mode« kommt. Auch Mobile Payment fällt als Trend eindeutig durch. Denn zahlreichen Marktstudien zufolge sollte Mobile Payment eigentlich schon im Jahr 2005 den Durchbruch geschafft haben. Bis heute hätten sich jedoch alle diese Prognosen als Makulatur erwiesen.
Als »Auslaufmodell mit Ansage« bezeichnet Horster herkömmliche Handys. So sei die Idee einiger Hersteller, einfache Handys in großen Stückzahlen in Entwicklungsländer liefern zu können, nicht auf Gegenliebe gestoßen. Denn auch dort bevorzuge die Bevölkerung offenbar Smartphones.
Bei aller Kritik bewertet die Expertin zumindest einen Trend äußerst positiv: die mobile Machine-to-Machine-Kommunikation. Einer aktuellen Umfrage des eco-Verbandes zufolge teilen zwei Drittel der Fachleute die positive Einschätzung Horsters und erwarten ebenfalls den Durchbruch für die M2M-Kommunikation in den nächsten Jahren.