Gartner räumt mit dem Irrtum auf, dass ein Converged-Datacenter besser ist als die bisherige Trennung von LAN und SAN. Stattdessen empfehlen die Analysten diese beizubehalten, aber eine einheitliche Technologie zu verwenden.
Nach der Virtualisierung gehört nun die Konvergenz im Rechenzentrum zu den Hype-Themen. Dabei wird die bisherige Trennung zwischen LAN und dem Storage-Netzwerk aufgehoben: alle Daten fließen über das gleiche Kabel. Allerdings warnt Gartner vor dem Irrtum, dass dies effizienter als bisher sei. Im Gegenteil: Es sind mehr Ports notwendig. Das konvergente Netz ist schwieriger zu verwalten. Mehr Leistung und Kühlung wird nötig. Stattdessen empfehlen die Analysten bei zwei getrennten Netzen zu bleiben, aber auf ein gutes Design zu achten und eine einheitliche Technologie zu verwenden.
»Das Versprechen, dass ein einziges konvergentes Datacenter-Netzwerk weniger Switches und Ports braucht, hält einer genauen Betrachtung nicht stand», so Joe Skorupa, Research-Vice-President bei Gartner. Der Grund sei, dass in größeren Netzen bei Switches Ports für die Verbindung zu Interconnect-Switches wegfielen. Dabei gebe es dann bei großen Netzen Komponenten, die nur diese Aufgabe übernähmen. »Als Ergebnis verwendet ein konvergentes Netz mehr Ports als ein separates LAN und SAN.«
Mehr Ports bedeutet auch mehr Switches. Es ist daher unwahrscheinlich, dass dafür weniger Wartung, Support und Kosten anfallen. Allerdings steigen mit einem konvergenten Netz auch die Herausforderung für das Design und die Administration.
Durch mehr Verkehr wächst die Gefahr, dass es zu Verstopfungen kommt. Es entstehen so genannte Hot-Spots, die den Verkehr ausbremsen. Es kann sein, dass etwa der kommende Standard TRILL (Transparent-Interconnection-of-lots-of-Links) Entspannung schaffe. Bis es ausgereifte Produkte nach einer Verabschiedung gibt, dauert es aber noch.
Weil konvergente Netze im Datacenter komplex sind, wird auch die Fehlersuche schwieriger: Wo ist die wirkliche Ursache (Root-Cause) für ein Problem? Denn Probleme können in beiden Bereichen Auswirkungen haben. Es müssen also die Ereignisse in beiden virtuellen Netzen korreliert werden.
Für Wartungsarbeiten oder den Austausch von Komponenten muss der Administrator, Zeitfenster finden, die sowohl den LAN- als auch den SAN-Bereich des Netzes berücksichtigen.