Netzwerkfirmen: Juniper Networks

Juniper Networks kauft Spezialanbieter für Video-Streaming

9. April 2010, 9:38 Uhr | Bernd Reder
Media Flow Director setzt auf Standard-Hardware auf, sprich x86-Servern und gängigen Storage-Systemen.

Mit Ankeena Networks hat Juniper ein Unternehmen übernommen, das sich auf den Transport von Multimedia-Daten wie Videos über Netzwerk spezialisiert hat. Mithilfe der Appliances von Ankeena lässt sich die Zahl der Server, die für Content-Delivery notwendig sind, drastisch reduzieren.

Die Lösung von Ankeena beliefert Desktop-Rechner, Mobiltelefone und Net-/Notebooks mit Videos.
Die Lösung von Ankeena beliefert Desktop-Rechner, Mobiltelefone und Net-/Notebooks mit Videos.

Nur einen statt zehn Server benötigen Service-Provider und Unternehmen, die über ihre Netze Videos und anderen »Rich Content« verteilen. Das zumindest verspricht Ankeena Networks Anwendern, welche die »Media-Flow-Director«-Software des Unternehmens einsetzen.

Die Technologie von Ankeena hat offenbar auch das Management von Juniper Networks überzeugt. Der kanadische Netzwerkhersteller kaufte Ankeena und wird die Produkte des Unternehmens in sein Portfolio integrierten. Der Kaufpreis soll weniger als 100 Millionen Dollar betragen.

Die »Media-Flow-Director«-Software-Appliance lässt sich auf gängigen x86-Server-Systemen installieren und arbeiten mit einer Vielzahl von Storage-Geräten und File-Systemen zusammen, etwa SATA- und SAS-Festplatten (Serial-attached SCSI) sowie Solid-State-Drives (SSDs). An jeden Server lassen sich laut Ankeena bis zu 72 TByte Storage direkt »andocken«.

Videos auf drei Endgeräte übermitteln

Weitere Leistungsdaten von Media Flow Director: bis zu 40.000 Sessions und ein Durchsatz von 10 GBit/s pro Server sowie 50.000 Transaktionen pro Sekunde. Die Videos können parallel auf TV-Geräte, mobile Systeme wie das iPhone sowie PCs übertragen werden. Dies erfolgt mithilfe der Protokolle http, RTSP (Real-Time Streaming Protocol) und RTMP (Real-Time Messaging Protocol), das von Adobe entwickelt wurde.

Die Software von Ankeena verwendet ein spezielles File-System. Es verhindert das zu starke Fragmentieren von Datenblöcken und erhöht dadurch den Durchsatz. Zudem setzt Media Flow Director spezielle Verfahren für das Caching von Daten und das Zuweisen von Netzwerkbandbreite ein.

Ankeena wird in die Junos-Ready-Software-Group von Juniper integriert. Auch die Führungsspitze der Neuerwerbung wird dort Positionen übernehmen, unter anderem der CEO Rajan Raghavan sowie die beiden Chefentwickler.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Juniper Networks B.V.

Matchmaker+