WHO warnt vor Mobilfunknutzung

Mehr Hirntumore durch Handys

6. Juni 2011, 8:00 Uhr | Folker Lück
IARC-Studie: Häufige Mobilfunknutzung erhöht Krebsrisiko (Foto: Vodafone)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass Handystrahlung möglicherweise krebserregend sein kann. Der häufige Gebrauch von Mobiltelefonen könne das Risiko von Hirntumoren erhöhen, warnt die Studie.

Ist die ständige Nutzung eines Mobiltelefons doch nicht so harmlos, wie es die Industrie gerne behauptet? 31 Fachleute aus 14 Ländern haben nahezu sämtliche verfügbaren, wissenschaftlichen Belege ausgewertet, teilte die Internationalen Agentur für Krebsforschung IARC jetzt mit. Dabei ging es um hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie von Handys, aber auch von Rundfunk und Radar benutzt wird. Demnach kann ein Krebsrisiko durch Handys nicht ausgeschlossen werden. Die IARC ist das Krebsforschungsinstitut der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Die Fachleute entschlossen sich dazu, die Mobiltelefon-Strahlung als »möglicherweise krebserregend« (»possibly carcinogenic«) einzustufen, da es begrenzte Hinweise auf ein erhöhtes Auftreten bestimmter Hirntumore (Gliome) bei intensiven Handynutzern gebe. Auf welche Weise die Strahlung Krebs auslösen könnte, ist ungeklärt.

Die Mobilfunkhersteller wehren sich gegen die Studie. Der internationale Verband der Mobiltelefon-Produzenten CTIA hat den Bericht zurückgewiesen. Die Analyse des Krebsforschungsinstituts der Weltgesundheitsorganisation WHO sei nicht aussagekräftig. »Die IARC hat eine ganze Reihe Beurteilungen durchgeführt und in der Vergangenheit beispielsweise auch eingelegtes Gemüse und Kaffee so eingestuft«, heißt es in einer Erklärung von CTIA-Vizepräsident John Walls.


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