Gleich zwei äußerst negative Faktoren ziehen die Zahlen im aktuellen Quartalsbericht des Elektronikkonzerns Panasonic nach unten: Die Kombination aus dem Erben in Japan und der Wirtschaftskrise führte zu einem deutlichen Minus.
Panasonic hat den Geschäftsbericht für das 2. Quartal 2011 veröffentlicht. Erdbeben und Wirtschaftskrise zeigen deutliche Auswirkungen. Der Konzernumsatz im ersten Quartal sank um 11 Prozent auf 1.929,5 Mrd. Yen (17,3 Mrd. Euro) vor allem auf Grund des großen Erdbebens vom 11. März 2011, verglichen mit 2.161,1 Mrd. Yen (19,38 Mrd. Euro) für das erste Quartal des Geschäftsjahres bis 31. März 2011. Die Inlandsumsätze gingen um 8 Prozent im vergleich zum Vorjahr zurück, die Auslandsumsätze um 13 Prozent.
Der reine Betriebsgewinn (Operating Profit) blieb mit 5,6 Mrd. Yen (50,2 Mio. Euro) gegenüber 83,8 Mrd. Yen (751,4 Mio. Euro) vor einem Jahr noch im Plus (siehe Grafik 1). Das Gesamtergebnis vor Steuern von -17,4 Mrd. Yen (-156 Mio. Euro) sowie der Konzernüberschuss der Panasonic Corporation von -30,4 Mrd. Yen (-272,58 Mio. Euro) fielen dagegen deutlich schlechter als im Vorjahr aus.
Die negativen Auswirkungen des großen Erdbebens auf Umsatz und Betriebsergebnis beziffert Panasonic mit Verlusten von 120 Mrd. Yen (1 Mrd. Euro) bzw 60 Mrd. Yen (538 Mio. Euro). Auch eine Reduzierung von Material- und Fixkosten konnte den Umsatzrückgang durch die Erdbebenkatastrohe, weiter verschärften Preiswettbewerb und steigende Rohstoffkosten nicht ausgleichen. Hinzu kommen Probleme der Weltwirtschaft, speziell die Sorge um die US-Rezession und Inflation. Die Nachfrage in Schwellenländern wie China stieg hingegen an.
Im Geschäftsbereich Digital AVC Networks sank der Umsatz sank um 21 Prozent auf 660,6 Mrd. Yen (5,9 Mrd. Euro) von 831,7 Mrd. Yen (7,45 Mrd. Euro) vor einem Jahr (siehe Grafi k2). Während sich Blu-ray Disc-Recorder gut verkauften, beklagt Panasonic vor allem den Umsatzrückgang bei Flachbild-TVs, Automobil-Elektronik und Handys. Digitalkameras trugen mit 44,4 Mrd. Yen (398 Mio. Euro) zum Umsatz von Digital AVC Networks bei und kommen damit auf 87 Prozent des Vorjahresumsatzes. Der Verlust des AVC-Geschäftsbereichs belief sich insgesamt auf 16 Mrd. Yen (143,5 Mio. Euro) gegenüber 27,9 Mrd. Yen (250,1 Mio. Euro) Gewinn vor einem Jahr. Neben dem Umsatzrückgang spielte dabei auch die Aufwertung des Yen eine Rolle.