Bereits durch die »richtige« Software-Konfiguration von Servern und Clients lassen sich 25 Prozent der Energiekosten einsparen – ohne Änderungen an der Hardware. Das hat die Kasseler IT-Firma eCO2IT ermittelt. Noch deutlich höher liegt das Sparpotenzial, wenn Strom sparende Hardware zum Einsatz kommt.
Die Zahlen belegen es: Der Stromverbrauch durch Computer- und Telekommunikationssysteme in Deutschland nimmt zu. Seit 2007 entfallen mehr als zehn Prozent des Gesamtstromverbrauchs auf Informationstechnologien, mit steigender Tendenz.
»In vielen Unternehmen gehören die Netzwerke zu den größten Stromverbrauchern«, weiß Dirk Sattmann, Geschäftsführer der Kasseler Firma eCO2IT, die sich auf energieeffiziente IT-Infrastrukturen spezialisiert hat. »Wer seine IT optimiert, kann richtig Geld sparen«, so der Experte.
Denn die Rechner und ihre Netzwerke seien noch viel zu wenig auf Effizienz getrimmt. So würden in vielen Rechnern routinemäßig Programme und Prozesse ausgeführt, die selten bis nie benötigt würden. Neben Systemressourcen verbrauchen sie unnötig Strom und produzieren Kosten.
»Bis zu 25 Prozent des Energieverbrauchs durch die Computertechnik lassen sich bereits einsparen, ohne an der Hardware etwas zu verändern«, schätzt Sattmann. Server wie Client-Rechner bieten allein in ihrer Softwarekonfiguration große Optimierungspotenziale.
Als ebenso einfache wie wirkungsvolle Maßnahmen empfiehlt der Fachmann beispielsweise, den Bildschirmschoner auszuschalten und die Bildschirmhelligkeit zu vermindern, und dies bei vergrößertem Kontrast. Damit lassen sich zwischen 10 und 15 Watt Strom einsparen.
Einen Schritt weiter kann man durch die Anschaffung besonders energieeffizienter Hardware gehen. Dann lässt sich nach Ansicht von Fachleuten der Stromverbrauch um bis zu 85 Prozent verringern. Hier stehen der Einsparung allerdings Ausgangsinvestitionen gegenüber.
Ähnlich verhält es sich im Bereich Software: Ein modernes Betriebssystem wie Windows 7 in Verbindung mit Windows Server 2008 R2 trägt ebenfalls dazu bei, den Stromverbrauch zu senken. Gegenüber dem nach wie vor weit verbreiteten Windows XP lassen sich Einsparungen von rund fünf Prozent erzielen.
Noch deutlicher fällt der Vorteil gegenüber Windows Vista aus. Der direkte Vorgänger von Windows 7 lässt circa 15 Prozent mehr Elektronen durch Leiter und Platinen laufen und bestätigt seinen schlechten Ruf als wenig effiziente Systemsoftware.
Die größten Veränderungen lassen sich allerdings noch immer über Server und Rechenzentrum erzielen. »Bereits die Optimierung der Kühlung des Serverraums kann den Stromverbrauch halbieren«, verdeutlicht Dirk Sattmann, der auch als Energieberater im IT-Bereich beim RKW Hessen tätig ist.
Deutlich spürbar werden die Veränderungen aber erst bei einer Abkehr von der traditionellen Netzwerkarchitektur. Untersuchungen haben gezeigt, dass Server wie Clients in der Regel nur zu maximal 30 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit ausgelastet sind. Große Effizienzgewinne lassen sich dann erzielen, wenn weniger, dafür aber größere und leistungsfähigere Rechner dieselben Aufgaben erfüllen.
Dann kann selbst bei der Bereitstellung von noch höherer Rechenleistung der Stromverbrauch weiter gesenkt werden. Die Schlagworte für diese Entwicklung heißen etwa Cloud Computing, Virtualisierung und Konsolidierung.
In der Praxis heißt dies, dass Anwender die Zahl der Server reduzieren beziehungsweise viele kleinere Maschinen durch wenige leistungsfähigere Systeme ersetzen. Server-Dienste lassen sich dann in Form von Virtual Machines auf diesen Rechnern aufsetzen.