Pay TV Sky

Sky von Gewinnzone weit entfernt

27. Januar 2011, 16:38 Uhr |

Sky Deutschland hat 2010 eine Menge Boden gut gemacht. Von der Gewinnzone ist der Bezahlsender aber nach wie vor weit entfernt. Vom Erfolg des Konzepts Pay-TV in Deutschland ist Konzernchef Brian Sullivan trotz vieler Baustellen überzeugter denn je.

Der defizitäre Bezahlsender Sky Deutschland hat aus Sicht seines Vorstandschefs Brian Sullivan trotz zuletzt guter Zahlen die Trendwende noch nicht geschafft. "Wir müssen noch viel verbessern", sagte Sullivan am Donnerstag auf einer Tagung in München. "Wir verlieren noch immer viel Geld. Das müssen wir ändern." Der Sender habe zwei gute Quartale abgeliefert, nun müsse die Entwicklung fortgesetzt werden. "Wir haben eben erst begonnen." Die vergangenen Monate hätten ihm aber gezeigt, dass es ein Mythos sei, dass in Deutschland Bezahlfernsehen keinen Erfolg haben könne.

Für 2010 erwartet Sky Deutschland vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen weiterhin einen Verlust von 260 bis 270 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr werden die Zahlen des früheren Premiere rot bleiben. Das Unternehmen habe trotzdem im vergangenen Jahr große Erfolge verbucht. "Wir haben die Qualität deutlich verbessert", sagte Sullivan, der im April den Chefposten bei Sky Deutschland übernommen hatte. Dennoch sei er noch nicht am Ziel. Es müssten 20 Jahre Premiere repariert werden, sagte der Manager mit Blick auf den früheren Namen des vor gut 20 Jahren gegründeten Unternehmens.

Er sei überzeugt, dass neue Angebote vor allem bei hochauflösendem Fernsehen (HD) und eine stetige Verbesserung der Qualität zum Erfolg führen würden. Premiere sei es nicht gelungen, die Qualität zu liefern, die der Kunde verdiene. Dort habe Sky große Fortschritte gemacht. So sei es in der zweiten Hälfte 2010 gelungen, dass Kundenwachstum auf eine stabile Basis zu stellen. Unter dem Strich verbuchte das frühere Premiere im Schlussquartal 2010 ein Plus von 131.000 Abonnenten und hat nun 2,653 Millionen Kunden. Sky braucht etwa 3 Millionen Kunden, um in die schwarzen Zahlen zu kommen.

Medienmogul Rupert Murdoch hatte über sein Unternehmen News Corporation 2010 weitere Millionen in sein Sorgenkind gepumpt. Insgesamt flossen dem Konzern über eine Kapitalerhöhung, eine Wandelanleihe und ein Gesellschafterdarlehen 400 Millionen Euro zu.

Eine andere Baustelle dürfte Murdoch Kopfzerbrechen bereiten: Denn mitten im Ringen um die umstrittene Übernahme des britischen Fernsehkonzerns BSkyB durch die News Corporation hat das Unternehmen ein kräftiges Plus verkündet. Die Aktie stieg nach der Bekanntgabe um fast 2 Prozent auf 771 Pence - und lag damit deutlich über dem ersten Angebot Murdochs von 700 Pence, das dieser im Sommer 2010 vorgelegt hatte. Murdoch gehören bereits rund 40 Prozent des BSkyB-Konzerns. Die britische Medienaufsicht befürchtet jedoch, dass die Vielfalt im Land gefährdet sein könnte.


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