Studie von Kroll Ontrack deckt auf: Jedes Jahr verlieren 40 Prozent der Unternehmen Daten aus ihren virtuellen Umgebungen

Virtuelle Umgebungen schützen nicht vor Datenverlust

2. Oktober 2013, 5:16 Uhr | LANline/pf

Eine aktuelle Umfrage von Kroll Ontrack, Spezialist für Datenrettung, Datenlöschung und Information-Management, zeigt: Rund 80 Prozent der Unternehmen weltweit sind der Meinung, dass sie das Risiko eines Datenverlusts nicht beeinflussen oder sogar senken, wenn sie Daten in virtuellen Umgebungen speichern. Dennoch erlitten 40 Prozent der Firmen, die auf virtuelle Datenspeicherung setzen, im letzten Jahr einen Datenverlust.

Virtuelle Umgebungen finden sich immer häufiger in der Speicherstrategie von Unternehmen auf der ganzen Welt, so die Studie. So nutzen mittlerweile bereits 84 Prozent der befragten Unternehmen die Technik der virtuellen Datenspeicherung. Knapp ein Drittel habt sogar zwischen 75 und 100 Prozent seiner Daten in virtuellen Umgebungen gespeichert. Während die Verbreitung virtueller Umgebungen wächst, ist die Häufigkeit von Datenverlusten in den letzten Jahren gesunken: Im Vergleich zum Jahr 2011 gingen virtuelle Datenverluste um 25 Prozent zurück. Dennoch kam es in den vergangenen zwölf Monaten noch bei 40 Prozent der Anwender zu einem Datenverlust.

In der Umfrage von Kroll Ontrack vertrat mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen die Meinung, dass Virtualisierungs-Tools das Risiko eines Datenverlusts minimieren. „Diese Annahme trifft jedoch nicht zu“, erläutert Peter Böhret, Managing Director, Kroll Ontrack Deutschland. „Virtuelle Umgebungen sind in keinerlei Hinsicht sicherer oder gar weniger stark von Datenverlusten betroffen als andere Speicherformen. Eine ganze Reihe von Gründen kann auch in virtuellen Umgebungen zu einem Datenverlust führen. Mögliche Ursachen sind beispielsweise ein korruptes Dateisystem, gelöschte virtuelle Maschinen, die Beschädigung eines internen virtuellen Laufwerks, der Ausfall des RAID-Systems oder anderer Speicher-/Server-Hardware und gelöschte oder beschädigte Dateien innerhalb der virtuellen Speicherumgebungen. Dabei sind die Auswirkungen häufig noch schwerwiegender als bei einer physischen Datenspeicherung, da das Datenvolumen in virtuellen Umgebungen meist deutlich größer ist.“

Außerdem hat die Umfrage gezeigt, dass nur 33 Prozent der Unternehmen ihre verlorenen Daten zu 100 Prozent wiederherstellen konnten, während 67 Prozent zumindest einen teilweisen Datenverlust hinnehmen mussten. 2011 waren noch mehr als die Hälfte (54 Prozent) der betroffenen Firmen in der Lage, ihre Daten vollständig zu retten. Es kam also zu weniger Datenverlusten, diese waren jedoch schwerwiegender als noch vor zwei Jahren.

„Mittlerweile ist VMware als Standardinfrastruktur in den Unternehmen angekommen und hat auch zu einem – scheinbaren – Rückgang der Datenverluste geführt“, so Holger Engelland, Manager Data Recovery Engineering und Data Management, Kroll Ontrack. „Dennoch verlieren viele Unternehmen immer noch wichtige Daten. Unsere Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen für die sichere Datenwiederherstellung auf jeden Fall einen professionellen Datenrettungsdienstleister hinzuziehen sollten, um die Daten nicht dauerhaft zu verlieren.“

Ein großes Risiko für die verlorenen Daten ist in vielen Fällen die Do-it-yourself-Mentalität der Unternehmen. So versuchte ein Großteil der Firmen (43 Prozent) nach einem Datenverlust tatsächlich, die Daten von Grund auf neu aufzubauen. Nur ein Viertel der Befragten wandte sich an ein Datenrettungsunternehmen. „Daten wiederaufzubauen sollte nie die erste Option eines Unternehmens sein. Diese Methode kostet nur unnötig Zeit und Ressourcen, wohingegen erfahrene Datenretter wie Kroll Ontrack die Prozesse, Technologien und Erfahrung besitzen, selbst komplexe virtuelle Umgebungen wiederherzustellen. So kann nach einem Datenverlust der Ursprungszustand schnell wiederhergestellt werden“, fügt Peter Böhret hinzu.

Die Umfrage wurde im August 2013 unter 724 IT-Spezialisten durchgeführt. 223 nahmen persönlich im Rahmen der US-amerikanischen VMworld 2013 teil, während 466 aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika sowie 35 aus dem asiatisch-pazifischen Raum online teilnahmen. Insgesamt gab es 154 Teilnehmer aus Deutschland. Die Fragen sowie die detaillierten Ergebnisse der Umfrage sind auf Nachfrage erhältlich, weitere Informationen zur Studie finden sich auf dem Blog von Kroll Ontrack.

Immerhin 40 Prozent der Unternehmen, die auf virtuelle Datenspeicherung setzen, erlitten im letzten Jahr einen Datenverlust. Bild: Kroll Ontrack

Mittlerweile nutzen bereits 84 Prozent der befragten Unternehmen die Technik der virtuellen Datenspeicherung. Knapp ein Drittel hat sogar zwischen 75 und 100 Prozent seiner Daten in virtuellen Umgebungen gespeichert. Bild: Kroll Ontrack

Die Umfrage hat gezeigt, dass nur 33 Prozent der Unternehmen ihre verlorenen Daten zu 100 Prozent wiederherstellen konnten, während 67 Prozent zumindest einen teilweisen Datenverlust hinnehmen mussten. Bild: Kroll Ontrack

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