»Quelle-Insolvenz kein Signal für den Versandhandel«
Das endgültige Aus für den Traditionsversender Quelle wirft Fragen über die Zukunft des Versandhandels auf. Der Branchenverband bvh sieht das Segment jedoch weiterhin im Aufwind, vor allem Onlinehändler könnten 2009 kräftig zulegen.

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) misst dem endgültigen Aus für den Versandkonzern Quelle keine allgemeine Aussagekraft zu: »Die Insolvenz von Quelle ist kein Signal für die Versandhandelsbranche«, so der stellvertretende bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Vielmehr befinde sich das Handelssegment weiterhin im Aufwind: »Dank steigender Umsätze im E-Commerce ist der Versandhandel ein zukunftssicherer Wachstumsmarkt.« Für den Onlinehandel mit Waren erwarte der bvh in diesem Jahr ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Dabei sei der bereits oft totgesagten Print-Katalog auch für den Internet-Handel eine wichtige Stütze: Er werde von rund 70 Prozent der Online-Käufer vor der Bestellung genutzt.
Auch für die gesamte Versandbranche rechnet der bvh mit Wachstum in diesem Jahr. Angesichts der bislang stabilen Konsumstimmung in Deutschland werde der Umsatz der Versand- und Online-Händler in 2009 voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro zulegen, so das aktuelle Zwischenergebnis der repräsentativen Verbraucherstudie »Distanzhandel in Deutschland«, die das Forschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des bvh durchführt. Der Verband sieht damit seine im Juli 2009 veröffentlichte Jahresprognose (CRN berichtete ) bestätigt.