2002

11. Juli 2007, 12:06 Uhr | Markus Bereszewski

2002 Die Krise im ITK-Markt hält an. Ron Sommer geht und Bill Gates ärgert und verunsichert mit dem Lizenzmodell 6.0 die Anwender. RIM bringt den Blackberry nach Deutschland.

Das Jahr 2002 war für sehr viele Menschen zumindest in Bezug auf den wirtschaftlichen und beruflichen Erfolg keines, an das man sich besonders gerne zurück erinnert. Die Krise im Markt hielt an, die Stimmung war im Keller. Die vom Ifo-Institut veröffentlichten Aussichten für den IT-Service-Markt waren die schlechtesten seit Beginn der Umfrage. Wie zur Bestätigung dieser Zahlen meldete beispielsweise M+S Elektronik, seinerzeit eines der größten Systemhäuser, praktisch zum Jahreswechsel Insolvenz an. Es blieb nicht das einzige. 2002 war aber auch ein Jahr vieler prominenter Neubesetzungen. So musste Ron Sommer seinen Hut nehmen, nachdem der Schuldenberg immer weiter in Höhe wuchs während parallel dazu der Aktienkurs scheinbar ins Bodenlose fiel. Ein weiteres »Opfer« der TK-Branche: Der Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid verlor den Machtkampf mit France Télécom und verließ »sein« Unternehmen. Hektisch wirkte der Wechsel an der Microsoft-Spitze in Deutschland. Auf Kurt Siebolds überraschenden Rücktritt folgte unerwartet schnell Jürgen Gallmann. Jörg Menno Harms übernahm (wieder) die Führung bei der deutschen HP, die nun mit Compaq vereint waren. Geplant war der Wechsel in der IBM-Führung von Lou Gerstner auf Sam Palmisano. Was bewegte den Markt sonst noch? Microsoft kündigte gleich zu Beginn des Jahres eine umfassende Sicherheitsinitiative unter dem Begriff »Trustworthy Computing« an, um im Sommer dann die Anwender mit einem neuen Lizenzmodell zu verunsichern und zu verärgern. Motorola hat als erster Anbieter ein UMTS-Handy auf den Markt gebracht. Auf diesen drängte auch RIM mit dem Blackberry, der zuvor schon in den USA erfolgreich war. Dell debütiert mit seinem PDA Axim X5. 2002 kann man auch das Geburtsjahr der Blades bezeichnen, da erstmals mehr als ein Server pro Höheneinheit verbaut werden konnte. IBM übernahm in diesem Jahr die Consulting-Sparte von PricewaterhouseCoopers und im Outsourcing die Rechenzentren der Deutschen Bank. Computacenter kaufte die deutsche und österreichische GE Compunet. Zusammen mit Microsoft, HP, BEA, Intel, Oracle, SAP und anderen gründete Big Blue die Web Services Interoperability Organisation (WS-I).


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