3Com wird von Bain Capital und Huawei übernommen

19. Oktober 2007, 10:29 Uhr |

3Com wird von Bain Capital und Huawei übernommen Erst vor Kurzem übernahm der Netzwerkspezialist 3Com das Joint Venture H3C (Huawei/3Com). Nun wird er selbst von Bain Capital Partners gekauft, wobei Huawei einen Minderheitenanteil erhält.

Als 3Com vor einigen Jahren aus dem Business-Markt ausstieg und Internet-Radios anbot, verstand das keiner so recht. Wegen der gescheiterten Strategie musste CEO Bruce Claflin seinen Hut nehmen, denn die Firma verlor Renommee und Kundschaft und kämpft seitdem. Neueste Nachricht aus der bewegten Geschichte des Netzwerkausrüsters: Er wird von Bain Capital Partners und Huawei übernommen, für 5,30 Dollar pro Aktie und 44 Prozent mehr als der Kurs vom 27. September, dem Tag vor dem Kauf. Wenn die Behörden der Transaktion zustimmen, soll sie im Frühjahr 2008 abgeschlossen sein. Erst vor Kurzem hatte 3Com sich das Joint Venture H3C (Huawei/3Com) komplett einverleibt. Ob der jetzige Schachzug damals schon hinter verschlossenen Türen geplant wurde, wissen wohl nur die Firmenobersten. Strategisch möchte sich 3Com global als Alternative zu Cisco etablieren. Unter der Führung von Edgar Masri, der früher die ­Business-Unit Enterpriseprodukte leitete, hat sie wieder ein Komplettportfolio für Unternehmenskunden entwickelt. Der Hersteller will jetzt Unternehmen alle Größenordnungen mit Sicherheits-, Konvergenz- und Netzwerkprodukten be­liefern. »Wir sehen uns auch im Enterprise-MPLS-Core«, sagt Jörg Kracke, verantwortlich für den Vertrieb in Zentraleuropa. Ob diese Aussagen auch weiterhin zutreffen, ist bei der Sachlage naturgemäß ungewiss. Finanziell konnte 3Com jedenfalls noch nicht wieder reussieren: Die Verluste sanken im verflossenen Geschäftsjahr 2006/2007, das erste Quartal 2007/2008 endete jedoch wieder mit einem Nettoverlust von 18,7 Millionen US-Dollar.


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