802.11n erfordert Maßnahmen im WLAN

19. Oktober 2007, 11:18 Uhr |

802.11n erfordert Maßnahmen im WLAN

Die WLAN-Standards 802.11 der Organisation IEEE haben einen enormen internationalen Erfolg erlebt: 2006 wurden über 250 Millionen 802.11-Chipsätze verkauft, 2007 dürften es noch wesentlich mehr werden. Derzeit arbeitet der für 802.11 zuständige IEEE-Ausschuss an einer Weiterentwicklung, um die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit zu verbessern. 802.11n ist ein entstehender neuer IEEE-Standard, der Durchsatz und Reichweite im Vergleich zu älteren 802.11-Standards wesentlich steigert. Zwar wird dieser voraussichtlich frühestens im ersten Quartal 2009 verabschiedet, aber man geht jetzt schon davon aus, dass 802.11n mehr als 100 Mbps Paketdurchsatz und bis zu doppelte Bandbreite gegenüber 802.11g liefern wird. Die höheren Durchsatzraten werden für die meisten Unternehmensanwendungen völlig ausreichen. Die größere Reichweite bedeutet, dass mit weniger drahtlosen 802.11n-Zugangsknoten (Access Points, APs) die­selbe Reichweite erreicht werden kann wie mit den derzeitigen Zugangsknoten (AP) gemäß 802.11g/a. Für Unternehmen bedeutet das Kosteneinsparungen. Umgekehrt könnten Unternehmen, die Einrichtungen gemeinsam mit anderen Mietern nutzen, feststellen, dass der 802.11n-AP eines Nachbarn Interferenzen zwischen ihrem Unternehmensnetz und den benachbarten Kanälen verursacht.

Bedingt rückwärtskompatibel 802.11n unterscheidet sich von früheren 802.11-Standards dadurch, dass er für den Einsatz im 5-GHz- und 2,4-GHz-Band ausgelegt und somit rückwärtskompatibel zu 802.11b/g/a-Geräten ist. Betatests haben allerdings gezeigt, dass die Rückwärtskompatibilität die Netzleistung um bis zu 25 Prozent beeinträchtigen kann. Zudem überschreiten viele Pre-Standard 802.11n-APs das Budget der Power over Ethernet (PoE). Zur Vorbereitung auf 802.11n empfiehlt die Burton Group eine Reihe von Maßnahmen. 2007 und möglicherweise auch bis in das Jahr 2008 hinein bieten die WLAN-Lieferanten Draft-N-WLAN-Ausrüstung ohne WFA-Zertifikat an. Diese Produkte können für Labortests verwendet werden. Für den Produktionseinsatz sollten jedoch ausschließlich WFA-zertifizierte Produkte gewählt werden. Achten Sie auf Testergebnisse dritter Parteien, um Kompatibilität und Leistungsfähigkeit beurteilen zu können. Draft-N-Produkte mit WFA-Zertifikat stehen ab Herbst 2007 zur Verfügung. Der IEEE-Standard ist zwar noch nicht endgültig verabschiedet, das Risiko, dass diese Produkte mit den endgültigen 802.11n-Produkten nicht kompatibel sind, ist jedoch gering. Unternehmen sollten die Verwendung von Draft-N-Produkten mit WFA-Zertifikat für den Großeinsatz in Produktionsnetzwerken in Erwägung ziehen. Unternehmen sollten 802.11n im 5-GHz-Frequenzband einsetzen. Das 5-GHz-Frequenzband verfügt über viel mehr Kanäle, die als doppeltbreite 40-MHz-Kanäle genutzt werden können. Außerdem ist die 5-GHz-Frequenz weniger belegt, sodass sie insgesamt störungsärmer ist als der 2,4-GHz-Bereich.


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