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Abgeschossen

Abgeschossen

Autor:Redaktion connect-professional • 31.7.2006 • ca. 1:35 Min

Ein Thema bewegt die Nation nun schon seit Wochen. Nein, nicht die Wade von Michael Ballack, etwas viel Animalischeres. Bruno oder »JJ1«, der Problembär, füllt die bunten Seiten der Gazetten. Und wenn der Bär Hochkonjunktur hat, geht es an der Börse bergab, das ist eine alte Broker-Regel. Die von der deutschen Börse ausgelobte Abschussprämie brachte bisher noch nicht den gewünschten Erfolg. Bisher wurden nur drei studentischen Aushilfskräften in Diensten der FIFA in Goleo-Kostümen im Englischen Garten in München ein paar Schrotkugeln in den Hintern geschossen. Sie wurden von einem betagten Jäger aus Schwabing für Bruno gehalten.

Jetzt hoffen die Börsenmakler auf ein paar entlaufene Bullen, die dann wochenlang im deutsch-österreichischen Grenzgebiet ihr Unwesen treiben. Dann geht es mit dem DAX endlich wieder aufwärts. Das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten (StMLF) hat bereits eine Task Force gegründet, um geeignete Jungbullen für diese wirtschaftsfördernde Maßnahme auszuwählen. Doch der Bayerische Bauernverband stellt sich quer: Die Landwirte wollen ihre zu Zuchtzwecken eingesetzten Bullen nicht hergeben, und die selbst ernannten Problembär- Experten der bayerischen Staatsorgane taugen nur bedingt als Ersatz-Samenspender für das alpine Fleckvieh. Jetzt wird mit Brüssel über eine Problembullenzulage verhandelt. Die Wirtschaft wird auf diesen Aufschwungimpuls also noch einige Jahre warten müssen.

Aber nicht nur Bären und Bullen, auch andere Tiere haben starken Einfluss auf unsere ökonomische Situation, nämlich die aus den Tierkreiszeichen. Viele suchen daher nun ihr Heil in der Astrologie. Das verrät uns der astrologische Börsenbrief Cosmo- Trend: Wenn dann Sonne und Mars im Skorpion stehen, wird der Dow Jones sein Jahrestief erreichen, ist doch klar! Zudem beschäftigt der Schweinezyklus die Börse. Damit ist weder das jährlich wiederkehrende chinesische Tierkreiszeichen des Schweins gemeint, noch die gewissen Tage einer Sau. Das bedeutet nur, dass die Preise saisonbedingt fallen und steigen. Also trotz Problembär geht es Sau sei Dank auch irgendwann einmal wieder nach oben. So wartet die Börse auf die entscheidenden Impulse aus dem Tierreich. Ein erster Hoffnungsschimmer zeichnete sich am frühen Freitagabend ab. Die Verkehrsmeldung »Hier ist der Bayern-Drei-Verkehrsservice. Bitte Vorsicht auf der A95. Kurz vor dem Autobahnende bei Eschenlohe sind entlaufene Bullen auf der Fahrbahn.« Der DAX schnellte 30 Punkte nach oben.