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Abgespielt

Abgespielt. Jetzt ist es also amtlich: Die Vorrundengruppen für die FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland sind ausgelost. Der wirtschaftliche Aufschwung wird sich nicht mehr aufhalten lassen.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.12.2005 • ca. 2:00 Min

Abgespielt

Wobei wir hier vorsichtig sein müssen, hat der Weltfußballverband einigen Firmen, die sich aktiv an diesem Aufschwung beteiligen wollten, doch schon böse Briefe geschickt: So darf der Süßwarenhersteller Ferrero nicht mehr mit »Unser DFB-Team-Deutschland 2006« werben und auch Epson und LG haben schon leidvolle Erfahrungen mit der Weltfußballverwaltungsbehörde gemacht. Die jedoch hat sicherlich in allen Belangen Recht, lebten die meisten Präsidiumsmitglieder doch schon lange vor der Erfindung des Fußballs und haben damit sicherlich alle Verwertungsrechte, die überhaupt nur möglich sind, in vollem Umfang für sich reserviert. Es ist also angeraten, sich beim Idol der heutigen Jugend, Harry Potter, zu bedienen. Dort wird auch nicht vom finsteren Lord Voldemort, sondern von »dem Du weißt schon wer« gesprochen. Firmen und Verlage tun für 2006 also wahrscheinlich gut daran, statt von der WM von dem »Sportereignis mit Ball, Du weißt schon was« zu sprechen.

Zweifel am Aufschwung kommen auch bei einem Blick auf die offizielle Webseite des Ausrichters der » Du weißt schon was«: Dort werden dieser Tage die Gruppen C und D als »interessante Gruppen angepriesen«. Während in C Argentinien, Elfenbeinküste, Niederlande und Serbien & Montenegro spielen, kämpfen in D Mexiko, Iran, Portugal und Angola um die Ehre, ins Achtelfinale vorzurücken. In der Tat interessante Gruppen, ist doch fraglich, ob bis zum Juni Serbien und Montenegro nicht lieber zwei getrennte statt einer gemeinsamen Mannschaft schicken wollen. Im Zweifelsfall könnte die neue Mannschaft dann für den Iran in Gruppe D nachrücken ? wenn dessen Staatsoberhaupt weiterhin so offensiv spielt.

Deutschland hat ? so die einhellige Meinung der Kommentatoren ? bei der Auslosung Glück gehabt. Das große Sportereignis ? du weißt schon was, mit dem Bundestrainer, der wo schon mal Weltmeister war ? fängt mit Spielen gegen Costa Rica, Ecuador und Polen gemütlich an: Gegen keines der Länder hat unser Team jemals verloren, gegen Costa Rica und Ecuador allerdings auch noch nie gespielt. Das Match gegen Polen am 14. Juni in Dortmund ist dabei für beide Seiten so gut wie ein Heimspiel. Das Team aus dem Nachbarland übernachtet bei Ebi Smolarek gleich am Ruhrschnellweg links. Viele Autos kehren in ihre alte Heimat zurück, um dann hoffentlich voll gestopft bis oben hin mit modernster Unterhaltungselektronik wieder den Weg nach Bydgoszcz oder Rzeszów anzutreten. Spannend bis zum Schluss bleibt auch, bei welchem Team Podolski und Klose mitspielen werden. Fußballerisch aber auch hier Fehlanzeige.

Alle Hoffnungen der Elektronikindustrie ruhen nun also auf den großformatigen Einblendungen der weiblichen Fans aus Costa Rica, Ecuador und vielleicht auch noch Brasilien. Wenn sie nicht nur die Fahnen, sondern auch die Hüften schwenken, nimmt kein Mann die Fernbedienung in die Hand. Daumen drücken, heißt es also im UE-Handel, für das Finale Brasilien ? Costa Rica.