Unternehmensinsolvenzen in Europa

Achse der Pleite-Kandidaten

19. Mai 2014, 12:54 Uhr | Timo Scheibe
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist auch im vergangenen Jahr erneut gestiegen. (Foto: Eisenhans fotolia)

Auch fünf Jahre nach der Wirtschaftskrise bleiben die Unternehmensinsolvenzen in Westeuropa auf hohem Niveau. In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen hingegen rückläufig.

192.340 Insolvenzen wurden 2013 in den EU-15-Ländern zuzüglich Norwegen und der Schweiz laut einer Studie des Verbandes der Vereine Creditreform gezählt. Das ist ein leichter Anstieg von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überdurchschnittlich stark stieg die Zahl von Unternehmensinsolvenzen mit einem Plus von 19,7 Prozent auf 4.564 Fälle in Norwegen an. Ein besonders starker Anstieg der Zahl der Insolvenzen war auch in Italien mit einem Plus von 15,9 Prozent (14.272 Fälle) und Spanien zu verzeichnen, wo 14,6 Prozent mehr Insolvenzen (8.934 Fälle) gezählt wurden. Etwas geringer war der Anstieg von Insolvenzen in Belgien (plus 10,9 Prozent; 11.740 Fälle) und den Niederlanden (plus 9,7 Prozent; 9.456 Fälle).

Eine positive Entwicklung gab es hingegen in acht europäischen Ländern. Besonders Irland sticht mit einem Minus von 18,9 Prozent (1.365 Fälle) hervor. Unter den großen drei EU-Ländern können Deutschland (minus 9,1 Prozent; 26.120 Fälle) und Großbritannien (minus 9,9 Prozent; 16.013 Fälle) rückläufige Zahlen aufweisen. Frankreich verzeichnet bei den Insolvenzen hingegen einen Zuwachs von plus 2,1 Prozent (60.787 Fälle). Dadurch machen Unternehmen aus Deutschland nur noch 13,6 Prozent aller Insolvenzen in Westeuropa aus. 2007 lag der Anteil noch bei 22,3 Prozent.

Besonders der Anteil der sogenannten GIIPS-Staaten (Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien) hat sich seit 2007 von 7,2 auf 17,8 Prozent deutlich ausgeweitet und zeigt die Diskrepanz zwischen den westeuropäischen Ländern.


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  2. Unterschiede beim Eigenkapital

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