Vor dem größten Produkt-Launch aller Zeiten

Adobe will sich stärker im Enterprise-Markt engagieren

29. März 2007, 4:48 Uhr | Michael Hase

Grafikspezialist Adobe führt mit dem Launch der Creative-Suite die Welten des Designs für Web und für Print enger zusammen. Das Unternehmen setzt auf den Channel, um mehr Kunden im gehobenen Mittelstand und bei Konzernen zu erreichen. Gerade im Enterprise-Segment muss der Hersteller vertrieblich noch mehr tun.

Schon seit einigen Wochen fiebert Adobe dem größten Produkt- Launch der Unternehmensgeschichte entgegen. Am Vorabend des Startschusses für die Creative Suite 3 legte der Software- Hersteller vergangene Woche eine solide, aber unspektakuläre Quartalsbilanz vor: Bei einem Nettogewinn von 144 Millionen Dollar, der damit am oberen Ende der Prognose liegt, ging der Umsatz leicht zurück: 649,4 Millionen Dollar bedeuten eine Einbuße um sechs Millionen Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ganz anders die Situation in Europa: Die EMEA-Region hat ihre Erlöse ausgeweitet und damit den Anteil am Umsatz auf 33 Prozent gesteigert, im Jahresdurchschnitt 2006 waren es nur 30 Prozent.

Freilich, für das EMEA-Management bieten die Zahlen Anlass zur Zufriedenheit. »Macromedia hatte nur ein begrenztes Geschäft in Europa mit einem Anteil von etwa 20 Prozent«, erläutert Pierre van Beneden, Vice President EMEA bei Adobe Systems. »Das haben wir nun endlich ausgeglichen!« Ausdrücklich bescheinigt der Manager der deutschen Geschäftsstelle »sehr gute Arbeit«. Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) hatte für Unruhe gesorgt. Die Adobe-Führung kritisiere die deutsche Niederlassung, weil sie sich zu wenig um Partner gekümmert habe, hieß es in dem Artikel. »Die in der SZ zitierten Aussagen unseres CEO Bruce Chizen bezogen sich auf die fernere Vergangenheit «, versichert Christoph Sahner, Sprecher von Adobe Deutschland. Adobe sei eine ehrgeizige Firma und daher nie mit sich selbst zufrieden. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Partnern laufe aber ausgezeichnet. Dies bestätigt Erwin Wittmers, Country Manager Deutschland/Österreich beim Systemhaus Software Spectrum: »Wir sind von der Zusammenarbeit mit Adobe sehr angetan.« Vor allem das kürzlich eingeführte Produkt Acrobat 3 D werde in der verarbeitenden Industrie sehr gut angenommen, wo es die Zusammenarbeit mit CADLösungen vereinfache. Und für die Creative Suite stünden die Großverlage schon in den Startlöchern. »Kunden wie Bertelsmann erhoffen sich von der neuen Software wesentliche Wettbewerbsvorteile. « Für Software Spectrum, ein Systemhaus mit über 200 Millionen Euro Umsatz in Deutschland, ist Adobe der drittgrößte Partner: »An Adobe schätzen wir vor allem die stabile und vertrauensvolle Zusammenarbeit «, erklärt Wittmers.


  1. Adobe will sich stärker im Enterprise-Markt engagieren
  2. Potenzial im Unternehmensumfeld
  3. Aktionen für Fachhändler

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