Änderungen grenzenlos beherrschen

4. August 2005, 0:00 Uhr |

Änderungen grenzenlos beherrschen. Das Änderungsmanagement gehört zu den komplexesten Aufgaben innerhalb der Automobilentwicklung. Inzwischen gibt es dafür einen standardisierten, herstellerunabhängigen Prozess.

Änderungen grenzenlos beherrschen

Die Kooperationspartnerschaften und Wertschöpfungsketten der Fahrzeugentwicklung verändern sich enorm. Während bisher festgelegte Prozesse, Kundenrichtlinien und Unternehmensstandards die Beziehungen zwischen Kunden und Lieferanten bestimmten, setzt man heute verstärkt auf projektbezogene und somit temporäre Netzwerkstrukturen. Hierbei werden abgestimmte Prozesse, die über Bereichs- und Firmengrenzen hinweg funktionieren, immer wichtiger. Denn so lässt sich die Durchlaufzeit während des Entstehungsprozesses verringern und gleichzeitig die Qualität erhöhen.
Bei der Verkürzung der Entwicklungszeiten, etwa in der Anlaufphase der Serienproduktion, müssen die auftretenden Änderungen zeitnah mit den Partnern aus Entwicklung, Planung und Fertigung umgesetzt werden. Häufige Auslöser für Änderungen sind:
-Erschließung von Optimierungspotentialen
-veränderte Markt- oder Wettbewerbssituationen
-Qualitäts- oder Sicherheitsprobleme Gesetzesänderungen
-interne Fehler in Entwicklung, Planung oder Fertigung.
Bis zu eintausend Änderungsaufträge pro Monat und viele in- und extern ein-zubindende Anwender sind bei Automobilherstellern und großen Zulieferern die Regel. Während kleine Änderungen in maximal zwei Wochen umgesetzt sind, können größere bis zu 40 Wochen beanspruchen. Auch kleine Änderungen haben oft erhebliche Auswirkungen auf Kosten, Arbeitsabläufe, Entwicklungs- und Fertigungszeiten. Wenn man etwa nach einem Crashtest weitere Schweißpunkte setzen muss, um die gewünschte Stabilität zu garantieren, kann das in der kritischen Prototypenphase bei einem manuell geführten Änderungsprozess schnell zu Terminverzug führen. Je später im Produktentstehungsprozess die Änderungswünsche auftreten, desto höher sind auch der Abstimmungsbedarf und die Folgekosten.
Die Kooperationen in der Automobilindustrie sind vielfältig. Sie reichen von der Vergabe von Konstruktionsaufträgen über Entwicklungspartnerschaften bis hin zur Auslagerung der Verantwortung für Komponenten, Systeme oder ganze Fahrzeuge. Dass vielen Systeme mit oft inkompatiblen Schnittstellen beteiligt sind, erschwert zusätzlich die Integration von Prozess- und Produktdaten über die Standort- und Firmengrenzen hinweg. Das führt zu langen Bearbeitungszeiten, Papier- und Emaillastigen Prozessen. Effiziente Änderungsprozesse sind aber unbedingt nötig, um Qualität, Zeit und Kosten im tief strukturierten Netzwerk abzusichern.
Die wesentlichen Potentiale stecken in einem beschleunigten Durchlauf, mehr Transparenz des Änderungsvorhabens sowie in besseren und schnelleren Eingriffsmöglichkeiten der Beteiligten.


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