Agfa Photo stellt Insolvenzantrag. Die Agfa Photo GmbH ist zahlungsunfähig. Das erst Ende vergangenen Jahres aus dem Agfa-Gevaert-Konzern ausgegliederte Unternehmen sollte die schon länger kränkelnden Fotoaktivitäten unter dem Agfa-Brand wieder auf Vordermann bringen. Der Einstieg in die digitale Fototechnik kam zu spät.
Noch im November war Eddy Rottie, Chairman of the Management Board bei der Agfa Photo GmbH überaus optimistisch. Durch den starken Markennamen, dem fundierten Know-how und dem entsprechen Produktprogramm sei man für die Herausforderungen gerüstet, glaubte Rottie. Nun steht das Unternehmen nach nur einem halben Jahr vor dem finanziellem Aus. Erst im November vergangenen Jahres wurde das Foto-Business der Agfa-Gevaert-Gruppe in die Agfa Photo GmbH übertragen. Eine Holding aus diversen Beteilungsgesellschaften und Management unter dem Namen Agfa-Photo-Holding GmbH übernahm für 175,5 Millionen Euro die Agfa-Foto-Sparte und überführte sie in die neu gegründete Tochter Agfa Photo GmbH. Die Holding ist nicht von der Insolvenz betroffen. Die rund 1.900 Mitarbeiter in Deutschland wurden vom Insolvenzantrag völlig überrascht.
Agfa hatte sich zu lange auf die analoge Fotografie gestützt. Digitale Produkte für den Consumer-Markt kamen zu spät. Vor allem das Geschäft mit Filmen ist stark rückläufig und wird zunehmend durch digitale Speichermedien ersetzt. Erst vor einigen Wochen hat Agfa Photo nun eine eigene Speicherkartenserie angekündigt.