Alcatel kauft UMTS-Geschäft von Nortel
Alcatel bereitet die Übernahme des UMTS-Geschäfts von Nortel vor. Beide Konzerne haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, nach der die Geschäftseinheit für 320 Millionen Dollar den Besitzer wechselt.
Der französische Netzwerk-Riese Alcatel will das UMTS-Funkzugangsgeschäft des kanadischen Wettbewerbers Nortel kaufen. Beide Unternehmen haben bereits eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, wie Alcatel mitteilt. Demnach soll die Geschäftseinheit, die bei den Kanadiern die Bezeichnung UTRAN führt, für 320 Millionen Dollar den Besitzer wechseln. Eigenen Angaben zufolge wollen die Franzosen durch den Zukauf ihre Position im UMTS-Markt stärken und die Führung im Breitbandmarkt ausbauen. Sie würden auf einen Schlag weitere vierzehn Großkunden gewinnen und damit weltweit jeden vierten UMTS-Betreiber beliefern. Auf diese Weise könnte Alcatel zu den führenden Anbietern von UMTS-Lösungen aufschließen. Mit einem Marktanteil von zwölf Prozent käme der Konzern hinter dem schwedischen Marktführer Ericsson und dem neu formierten Gemeinschaftsunternehmen Siemens-Nokia weltweit auf Platz drei.
Außer an den Kunden der Kanadier sind die Franzosen aber auch an den Forschungs- und Entwicklungskapazitäten von Nortel interessiert, die weltweit zu den modernsten gehören sollen. Die Beteiligten wollen das Geschäft noch in diesem Jahr abschließen. Derweil steht Alcatel vor der Übernahme des Netzwerkausrüsters Lucent. Ende dieser Woche findet die Aktionärsversammlung statt, auf der die Alcatel-Anteilseigner die Transaktion absegnen sollen. In Finanzkreisen ist die Megafusion allerdings umstritten. Einige Analysten befürchten nun, dass sich die Franzosen mit der Lucent- Übernahme und dem Nortel- Deal zu viel zumuten.