AMD Live! verbindet PC und Settop-Box: Sanfte Revolution

23. März 2006, 0:00 Uhr | Joachim Gartz

AMD Live! verbindet PC und Settop-Box: Sanfte Revolution. Während Intel mit Viiv den PC in den Mittelpunkt des digitalen Heims stellt, wird die UE-Plattform »AMD Live!« Settop-Boxen für den Empfang und die Wiedergabe digitaler Inhalte nutzen, wie AMD-Deutschland-Chef Jochen Polster im Exklusiv-Interview mit CRN verrät.

AMD Live! verbindet PC und Settop-Box: Sanfte Revolution

Zahlreiche Intel-Partner zeigten auf der Cebit bereits erste Viiv-Systeme. AMD hat als Antwort AMD Live zwar schon auf der CES in Las Vegas angekündigt, doch die näheren Spezifikationen blieben bisher eher vage, und konkrete Systeme waren bisher ebenfalls nicht zu sehen. Jochen Polster, Geschäftsführer bei AMD Deutschland, ist jedoch zuversichtlich, dass im Laufe des Sommers erste Wohnzimmer-PCs mit Live-Logo in der DACH-Region verfügbar sein werden. Auf der Cebit sind hinter verschlossenen Türen und nur für ausgewählte Medienvertreter schon einmal erste Prototypen von Live-Systemen zu sehen. Im Gegensatz zum PC-zentrierten Viiv-Konzept setzt AMD Live auf die Einbindung handelsüblicher Settop-Boxen von Herstellern wie Humax oder Pace, um digitale Inhalte via Kabel, Internet oder Satellit zu empfangen und wiederzugeben.

Einen der Vorteile von AMD Live sieht Polster darin, dass Settop-Boxen mittels spezieller Chips relativ preisgünstig die Wiedergabe von High-Definition-Inhalten ermöglichen. Die Anschaffung eines teuren PCs inklusive hochwertiger, externer Grafikkarte sei für den Endkunden nicht unbedingt notwendig. Um eine reibungslose Kommunikation zwischen PC und Settop-Box zu gewährleisten, arbeite AMD eng mit dem Chiphersteller ST Microelectronics zusammen.

Intels Konzept sehe dagegen vor, dass Endkunden letztlich nur noch darauf schauen, ob ein Gerät das Viiv-Logo trage, während die Herstellermarke kaum noch eine Rolle spiele: »Händler und Hersteller sollen bei AMD Live die Chance haben, sich zu unterscheiden.« AMD Live sei bewusst eine offene Plattform, die den Partnern von AMD auf der Basis gewisser Mindestanforderungen einen breiten Spielraum erlaube, um auf spezifische Kundenwünsche einzugehen. »OEMs sollen die Freiheit haben, die Komponenten ihrer Wahl zu verwenden«, so Polster. Die Freiheit zu wählen, führe zu besseren innovativeren Produkten und zu günstigeren Preisen. Einige grundlegende Gemeinsamkeiten zwischen Viiv und AMD Live gibt es aber doch: Beide setzen auf Dual-Core-Prozessoren und Windows MCE als Betriebssystem.


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+