Zu ersten Mal hat es Prozessor-Spezialist AMD geschafft, sich 2006 in der Rangliste der zehn größten Halbleiterhersteller der Welt zu platzieren. Nummer eins ist unangefochten Intel mit einem Umsatz von rund 31,4 Milliarden Dollar.
Mit einem Umsatzsprung von 3,917 Milliarden Dollar (2005) auf 7,471 Milliarden in diesem Jahr rückt AMD nach Angaben der Marktforschungsgesellschaft iSuppli von Platz 15 auf Rang 7 vor. Allerdings trug dazu maßgeblich die Übernahme von ATI bei, einem der beiden größten Grafik-Chip-Hersteller der Welt.
AMDs Umsatz mit Prozessoren für Server-Systeme und Desktop-Rechner wuchs 2006 um 37,5 Prozent. Dafür waren in erster Linie Dual-Core-CPUs verantwortlich.
Mit einem Umsatz von 31,359 Milliarden Dollar behauptete Intel 2006 souverän den ersten Platz, und das trotz eines Umsatzrückgangs von 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit deutlichem Abstand rangiert Samsung Electronics auf Platz 2 (19,207 Milliarden Dollar; plus 11,6 Prozent), gefolgt von Texas Instruments (12,832 Milliarden Dollar; plus 19,4 Prozent).
Texas Instruments profitierte vom weiterhin guten Absatz von Handys und Smartphones, außerdem vom Boom bei Voice-over-IP-Systemen. In diesen Geräten werden CPUs und Signalprozessoren von TI eingesetzt.
Intel: Geringerer Umsatz mit CPUs
Den Umsatzrückgang bei Intel führen die Experten von iSuppli in erster Linie auf einen geringeren Absatz von Prozessoren und NOR-Flash-Speichern zurück. Der Verkauf der »Xscale«-Sparte an Marvell habe sich kaum ausgewirkt. Die Xscale-Linie umfasst Prozessoren für PDAs, Handys und Smartphones.
Zwei weitere Firmen, die schwerpunktmäßig Chips für drahtlose Kommunikationssysteme fertigen, haben ihre Position behauptet: Qualcomm steigerte den Umsatz zwar um 29,2 Prozent auf 4,466 Milliarden Euro, blieb aber auf Platz 16.
Auch Broadcom profitierte von der wachsenden Nachfrage nach Wireless-LAN-Produkten und legte um 36,9 Prozent zu. Trotz eines Sprungs von 2,671 Milliarden Dollar auf 3,657 Milliarden Dollar reichte es nicht zu einer besseren Platzierung. Der Hersteller belegte wie im Vorjahr Rang 20.
Insgesamt prognostiziert iSuppli für 2006 einen Umsatz mit Halbleitern von rund 258,5 Milliarden Dollar. Das sind 9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Wachstumsmotor waren mit einem Plus von 26,5 Prozent Speicher-Chips. Ein Grund dafür ist, dass speziell mobile Geräte wie Smartphones und PDAs, MP3-Player, Navigationssysteme und Digitalkameras mit einem größeren Arbeitsspeicher ausgestattet werden.
Bei Mikroprozessoren dagegen wird der Umsatz 2006 um 6,6 Prozent zurückgehen. Dies ist auf Preiskämpfe zurückzuführen, vor allem zwischen Intel und AMD.