AMD stellt neue Sockel-393-Prozessoren vor. Die derzeit weiterhin zurückhaltende Nachfrage überbrückt AMD mit der Einführung des Sockel-939 und neuen Prozessoren. Intel vertröstet die Branche noch ein paar Wochen und kündigt den Sockel-775 erst am 21. Juni offiziell an.
Zur Computex kündigt AMD vier neue 64-Bit-Prozessoren und den Sockel-939 an. Die neue Plattform arbeitet mit einem zweikanaligen Speicher-Interface, benötigt aber keine vergleichsweise teuren gepufferten Speichermodule mehr. AMD erreicht dies durch ein optimiertes Layout, wodurch auch auf die Stromspartechnologie »Cool?nQuiet« nicht mehr verzichtet werden muss.
Die ersten für den Sockel-393 verfügbaren CPUs sind der Athlon 64 3500+ (2,2 GHz) und 3800+ (2,4 GHz), die beide mit einem L2-Cache von 512 KByte ausgestattet sind. Hinzu kommt der FX-53 (2,4 GHz) mit einem ein MByte großen Second-Level-Speicher. Die OEM-Preise für 1.000er Stückzahlen liegen bei 500, 720 und 799 US-Dollar. Angehoben wird auch die Taktfrequenz des Front-Side-Bus von 800 MHz auf ein GHz. Die Bandbreite beträgt dann vier GByte pro Sekunde. Die passenden Chipsätze kommen von Via in Form des K8T800, Nvidias Nforce3 sowie dem 755FX von SiS.
Neu im Sortiment ist auch der Sockel-754-Chip Athlon 64 3700+ (2,4 GHz) mit einem MByte L2-Cache. OEMs können den Prozessor für 710 US-Dollar einkaufen.
Zudem unterstützt AMDs 64-Bit-Technologie den Virenschutz »Enhanced Virus Protection«, der mit dem kommenden Service-Pack 2 von Windows XP aktiviert werden kann. Die Sicherheitsfunktion soll unter anderem das Ausbreiten von Mail-Würmern eindämmen. Es schützt den PC vor einem Buffer Overflow, der von Viren genutzt wird, um bösartigen Codes ablaufen zu lassen. Intel wird dies in der kommenden Prescott-Generation ab dem zweiten Halbjahr ebenfalls unterstützen. Das Feature trägt die Bezeichnung »No Execute« (NX-Bit) und kommt Internet-Quellen zufolge erstmals im vierten Quartal beim P4 Prescott mit 3,73 GHz und FSB-1066 zum Einsatz.
Das »Geheimnis« um den Sockel-775 (Sockel-T) lüftet Intel am 21. Juni. Die neue Plattform soll mit fünf CPU-Modellen starten: Pentium 4 520 (3,8 GHz), 530 (3 GHz), 540 (3,2 GHz), 550 (3,4 GHz) und 560 (3,6 GHz). Die OEM-Preise bewegen sich zwischen 178 und 637 US-Dollar bei Abnahme von 1.000 Stück. Asiatischen Internet-Quellen zufolge soll der Einsteiger-Chip P4 520 bereits am 18. Juli eine achtprozentige Preisreduzierung erfahren und dann nur noch 163 Euro kosten. Der nächste turnusmäßige Price-Cut ist für den 22. August geplant, dann sollen die OEM-Preise für die Sockel-478- und -775-Modelle zwischen 18 und 34 Prozent sinken.
Aktuell zeigen die HEKs für AMD- und Intel-Prozessoren eine moderat sinkende Tendenz. Kleine Ausreißer nach oben begründen sich dadurch, dass vorher die Preise durch einzelne Aktionen stärker nach unten getrieben wurden. Sind diese abverkauft, werden die Chips kurzfristig ein klein wenig teurer, können dieses Niveau in der Regel aber nicht halten.