Zum Inhalt springen
2,5-Zoll-Disks bisher hinter den Erwartungen

Anhaltender Preisverfall bei Festplatten

Händler können bei 3,5-Zoll-Festplatten weiterhin auf fallende Preise bauen. Die Nachfrage hat während der Ferienzeit zuletzt leicht nachgelassen. 2,5-Zoll-Disks verkaufen sich immer besser. Fujitsu glaubt hier mittelfristig an einen Wachwechsel. Seagate eher nicht.

Autor:Markus Reuter • 5.6.2008 • ca. 2:00 Min

Der Festplatten-Markt lässt es saisonal bedingt etwas ruhiger angehen. Die Verfügbarkeit bezeichnet die Distribution bei nahezu allen Desktop-Typen als gut. Die HEKs fallen bei aktuellen SATALaufwerken durchgehend. Zwischen Anfang April und Ende Mai sind die Preise für Platten mit 320 bis 750 GByte zwischen elf und 17 Prozent gesunken. Die günstigste TByte-Disk kommt von Samsung mit einem HEK ab rund 107 Euro.

Bei 2,5-Zoll-Drives fällt der Preisverfall im gleichen Zeitraum weniger heftig aus. Hier können Händler zwischen vier bis sechs Prozent günstiger einkaufen. 250-GByte-Platten mit 5.400 Umdrehungen pro Minute halten ein stabiles Niveau bzw. sind sogar wieder leicht teurer geworden. 320-GByte-Disks sind dagegen seit der KW 14 um fast 19 Prozent preiswerter geworden. Hier kommt es allerdings zu ein oder anderen Engpässen. »Das 2,5-Zoll-Business nimmt stetig zu«, erklärt Hormoz Vardeh, Senior Product Manager Storage bei Actebis Peacock. »Aber nach wie vor ist der 3,5-Zoll-Markt um einiges größer und wird erstmal wenig an Bedeutung verlieren. Den immer größer werdenden Speicherbedarf können nur die 3,5-Zoll-Laufwerke kostengünstig decken. Das externe Geschäft stärkt zusätzlich diesen Bereich.«

Laut Fujitsu müssten 3,5-Zoll- Platten längst ausrangiert sein. »Es ist in der Tat so, dass der 3,5- Zoll-Peak schon längst hätte da sein sollen«, gibt Georg J. Dietsch, Director EMEA, Storage Products Group bei Fujitsu Deutschland, zu. »Die Welle verschiebt sich indes ständig nach hinten. Aber jetzt sieht es so aus, dass wir die Spitze gesehen haben. Nicht wir, sondern die Global-Accounts geben hier den Trend vor. Man muss sich nur mal die neuesten Ankündigungen zum Beispiel von HP anschauen – die Neuheiten basieren alle auf 2,5 Zoll.« Natürlich gäbe es in den HP-Verkaufsunterlagen noch Systeme mit 3,5 Zoll. Aber deren Ende sei jetzt absehbar.

3,5-Zoll-Laufwerke besitzen zwar eine deutlich größere Speicherkapazität, zurzeit wächst aber vor allem die Nachfrage nach Performance, verbunden mit weniger Energieeinsatz. »Es dauert einfach länger, die Daten von einer einzigen 1-TByte-/3,5-Zoll-Platte herunterzuschaufeln als parallel von mehreren 2,5-Zoll-Drives«, argumentiert Dietsch. »Für Rechenzentren lautet die ganz einfache Rechnung: Weniger Platzbedarf + mehr Spindeln pro Quadratmeter = mehr Performance. Und die neuen 2,5-Zoll-SAS-Disks bringen die gleiche Leistung wie Highend-3,5-Zoll-Drives. Zugleich sind sie deutlich stromsparender. Diese Rechnung stammt nicht von uns alleine: Die Energiekosten von 3,5-Zoll-Laufwerken pro Jahr sind höher als die Investitionen in neue 2,5-Zoll-Geräte.

Seagate sieht dagegen keinen baldigen Technologiewechsel. »Der 2,5-Zoll-Markt wächst zwar stark, aber nicht in dem Maße, wie früher mal prognostiziert«, schränkt Bernd Breinbauer, Director Central Europa bei Seagate Technology, ein. »Und vor allem: Er nimmt nach dem 3,5-Zoll-Segment nur die zweite Stelle ein. Der 3,5-Zoll-Peak hätte schon längst da sein sollen.«