Lablog Online: Hypervisor »Kernel Based Virtual Machine«

Aus dem Testlabor: Gute Windows-Performance mit freiem Hypervisor KVM

2. März 2009, 14:04 Uhr | Andreas Stolzenberger

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Fazit

Zunächst kreiert der Verwalter eine virtuelle Disk für die VM:

qemu-img create disk.qcow2 10G

Anschließend erstellt er eine 10 GByte-Disk im Format »qcow2«. Dieses steht für »Qemu Copy on Write Disk Version 2«. Das Format unterstützt Thin-Provisioning, Kompression, Verschlüsselung und speichert Snapshots. Mit Qcow2 lassen sich zudem differenzielle Images für geklonte VMs erstellen.

Über die Netzwerk-Definition des zu Grunde liegenden Linux richtet der Verwalter ein Bridgeinterface ein, an dem sich KVM-Maschinen später einklinken können. Unter Ubuntu sieht das beispielsweise in /etc/network/interfaces so aus:

auto eth0

iface eth0 inet manual

auto br0

iface br0 inet static

address 192.168.12.2

network 192.168.12.0

netmask 255.255.255.0

broadcast 192.168.12.255

gateway 192.168.12.254

bridge_ports eth0

Anschließend startet der Administrator die virtuelle Maschine mit eingebundenem CD-Image:

kvm -m 768 -soundhw all -net nic,macaddr=00:1d:92:82:96:36 -net tap disk.qcow2 -boot d -cdrom xp-prof.iso

Der Parameter »-m« legt die Größe des RAMs fest. »-net nic« erzeugt einen virtuellen LAN-Adapter. Die »macaddr« muss eine im LAN noch nicht vorhandene Adresse sein. Der Parameter »-net tap« bindet das virtuelle Interface an die Bridge. »-boot« weist die VM an, von CD-ROM zu starten, dessen Image der Parameter »-cdrom« festlegt. Die Angabe einer Soundkarte ist Optional. Beispielsweise weist das Kommando »alls« im System vorhandenen Soundkarten der VM zu. Diese Audio-Devices stehen dann aber nicht mehr für andere VMs zur Verfügung. Weitere Parameter können den VMs USB-Geräte zuordnen oder virtuelle Festplatten simulieren, welche auf Verzeichnisse im Host-Betriebssystem verweisen.

Im Labor Poing arbeiten erste Windows-Maschinen erfolgreich und bei guter Performance unter KVM. Auch eine Testmaschine mit »Open-Solaris 2008.11« funktioniert mit KVM sehr gut. Der Hypervisor ist daher eine interessante und freie Wahl gegenüber Desktop-Virtualisierungsprodukten wie »VMware Workstation« und »VirtualBox« von Sun.


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