Zunächst kreiert der Verwalter eine virtuelle Disk für die VM:
qemu-img create disk.qcow2 10G
Anschließend erstellt er eine 10 GByte-Disk im Format »qcow2«. Dieses steht für »Qemu Copy on Write Disk Version 2«. Das Format unterstützt Thin-Provisioning, Kompression, Verschlüsselung und speichert Snapshots. Mit Qcow2 lassen sich zudem differenzielle Images für geklonte VMs erstellen.
Über die Netzwerk-Definition des zu Grunde liegenden Linux richtet der Verwalter ein Bridgeinterface ein, an dem sich KVM-Maschinen später einklinken können. Unter Ubuntu sieht das beispielsweise in /etc/network/interfaces so aus:
auto eth0
iface eth0 inet manual
auto br0
iface br0 inet static
address 192.168.12.2
network 192.168.12.0
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.12.255
gateway 192.168.12.254
bridge_ports eth0
Anschließend startet der Administrator die virtuelle Maschine mit eingebundenem CD-Image:
kvm -m 768 -soundhw all -net nic,macaddr=00:1d:92:82:96:36 -net tap disk.qcow2 -boot d -cdrom xp-prof.iso
Der Parameter »-m« legt die Größe des RAMs fest. »-net nic« erzeugt einen virtuellen LAN-Adapter. Die »macaddr« muss eine im LAN noch nicht vorhandene Adresse sein. Der Parameter »-net tap« bindet das virtuelle Interface an die Bridge. »-boot« weist die VM an, von CD-ROM zu starten, dessen Image der Parameter »-cdrom« festlegt. Die Angabe einer Soundkarte ist Optional. Beispielsweise weist das Kommando »alls« im System vorhandenen Soundkarten der VM zu. Diese Audio-Devices stehen dann aber nicht mehr für andere VMs zur Verfügung. Weitere Parameter können den VMs USB-Geräte zuordnen oder virtuelle Festplatten simulieren, welche auf Verzeichnisse im Host-Betriebssystem verweisen.
Im Labor Poing arbeiten erste Windows-Maschinen erfolgreich und bei guter Performance unter KVM. Auch eine Testmaschine mit »Open-Solaris 2008.11« funktioniert mit KVM sehr gut. Der Hypervisor ist daher eine interessante und freie Wahl gegenüber Desktop-Virtualisierungsprodukten wie »VMware Workstation« und »VirtualBox« von Sun.