Über Kosten nachdenken
CRN: ATS lebt aber nicht nur von IBM, HP und Sun.
Hundt: Natürlich nicht. Deshalb treiben wir auch andere Wachstumsbereiche mit Nachdruck voran. Darunter fallen Open Storage, also alle Storage-Themen, die nicht mit IBM, HP oder Sun zu tun haben, dann Mobility Products wie Scanner und das Zukunftsfeld RFID. Hier sehen wir große Wachstumsmöglichkeiten. Zusätzlich bietet auch der Bereich Solution noch viele Felder, auf denen wir mit zusätzlichen Softwareprodukten aufnehmen und dadurch stärker lösungsorientiert auftreten können. Denn wir sehen unseren Job darin, unsere Partner darin zu unterstützen, dass sie lösungsorientiert arbeiten können.
CRN: Sie sprachen auch von der Gesamtkonjunktur. Welche Gefahren sehen sie für das Enterprise-Geschäft?
Hund: Sicherlich würde das Enterprise-Geschäft, wie jedes andere Business auch, unter einer Verschlechterung der konjunkturellen Situation leiden. Dann würden IT-Investitionen wieder gestreckt. Das ist meine Hauptsorge. Meine zweite Sorge ist, dass in der Distribution noch immer nicht alle Leute klug und vernünftig genug sind, um über Kosten statt über Margen zu diskutieren. Wir müssen endlich offen darüber sprechen, wenn die Kosten für Transport, für Energie oder was sonst noch in der logistischen Abwicklung zu Buche schlägt, ansteigen. Wir können nicht mehr so tun, als ob alles ein Margenproblem sei.
CRN: Das betrifft aber die gesamte Distribution und nicht nur das Geschäft der Value Add Distribution.
Hundt: Sicherlich sind davon alle IT-Handelskanäle betroffen. Bei der Value Add Distribution kommt aber, stärker als bei der Broadline-Distribution die Sicht auf Supply Chain hinzu. Auch bei unserem IBM, HP oder Sun Geschäft reden wir immer über Supply Chain. Jeder in dieser Kette hat seinen Wert. Wird diese Wertschöpfung vom Nächsten in der Kette nicht erkannt und bezahlt, dann ist entweder das System gestört oder es findet keine Wertschöpfung mehr statt.