Azlan verliert seine Selbstständigkeit. Netzwerk-Spezialist Azlan wird in den Tech-Data-Konzern integriert und verliert damit die rechtliche Selbstständigkeit. Trotzdem soll das VAD-Geschäft des Konzerns auch künftig nicht der Broadline-Distribution untergeordnet werden.
Die rechtliche Integration des Unternehmens wird im ersten Quartal 2005 im Rahmen der Migration von Azlan auf das SAP-R3-System von Tech Data stattfinden. »Der Brand Azlan bleibt aber bestehen«, erklärt Azlan-Chef Erich Glaeser gegenüber CRN, »unsere Hersteller wollen nämlich eine klare Trennung des Value- und des Volume-Channel innerhalb des Unternehmens«. Auf Europa-Ebene wird deshalb das Value-Geschäft - Azlan, TD Midrange und die Sparte für Netzwerk-Volume-Produkte TD Netcom - gleichberechtigt neben dem Broadline-Geschäft stehen. Glaeser wird weiterhin direkt an Richard Pryor-Jones berichten, der das VAD-Geschäft von Tech Data verantwortet. In Deutschland wird Azlan wie auch TD Midrange und Tech Data Deutschland als Geschäftsbereich innerhalb der Tech Data OHG agieren. Über den Azlan-Bereich sollen bis zu 600 Partner im beratungsintensiven Netzwerkgeschäft betreut werden. Die Qualität der VAD-Betreuung wird laut Glaeser nicht unter dem »rechtlichen Merger« leiden. »Es wird keine Entlassungen geben«, beteuert der Azlan-Chef. Die Partner behalten demnach ihre Ansprechpartner. Glaeser erwartet durch die Integration kosteneffektive Strukturen in punkto Logistik und Administration. In der Schweiz haben Azlan-Kunden übrigens schon früher Zugriff auf das komplette Tech-Data-Portfolio, da Azlan in der Alpenrepublik schon zum 15. November mit der Tech Data AG zur Tech Data Schweiz fusioniert.
Im Grunde folgt Tech Data damit dem Vorbild der Broadline-Wettbewerber Ingram Micro und Actebis. Beide haben ihre VAD-Kapazitäten allerdings komplett integriert. Das Ziel ist bei allen dasselbe: Die Broadline-Distributoren müssen künftig im Markt mit engen Margen mit noch schlankeren Strukturen arbeiten.