Benq Mobile: Für Siemens ein Fass ohne Boden

27. November 2006, 6:56 Uhr |
Kommt Siemens richtig teuer zu stehen: Der Handyherstelelr Benq Mobile

Bereits für die Übernahme seiner Handysparte durch den taiwanischen Benq-Konzern hatte Siemens Zahlungen in Millionenhöhe geleistet. Um die Folgen der Benq-Mobile-Insolvenz abzufedern, greift der deutsche Elektronikkonzern jetzt noch einmal tief in die Tasche.

Rund 350 Millionen Euro überwies Siemens dem taiwanischen Benq-Konzern seinerzeit für die Übernahme der defizitären Handysparte als »Mitgift« und von weiteren Verpflichtungen in Höhe von 100 Millionen Euro war im Gefolge der Benq-Mobile-Insolvenz desöfteren zu hören. Doch auch mit dem Verkauf der Mobiltelefonsparte ist für den deutschen Elektronikkonzern noch kein Ende der finanziellen Verpflichtungen abzusehen.

Nach längeren Verhandlungen haben sich Siemens, IG Metall und der Gesamtbetriebsrat von Benq Mobile nun auf die Gründung einer Auffanggesellschaft für die an den Standorten München und Kampf-Lintfort von der Entlassung betroffenen Mitarbeiter des Handyherstellers geeinigt. Mit bis zu 180 Millionen Euro wird sich Siemens an den Qualifizierungs-, Weiterbildungs- und Vermittlungsmaßnahmen beteiligen – eine beträchtliche Summe, wenn man bedenkt, dass Siemens anfänglich nur zur Zahlung von 35 Millionen Euro bereit war. Zieht man allerdings den aktuellen Schmiergeldskandal bei dem Konzern in Betracht, erscheinen diese Dimensionen in einem anderen Licht: So soll Siemens mindestens 200 Millionen Euro aus Schwarzen Kassen für Schmiergeldzahlungen verwendet haben. Die Beteiligung an der Benq-Auffanggesellschaft erscheint da als willkommene Möglichkeit zur Imageaufbesserung.

Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie an: leserforum@ict-channel.com


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+