Stiftung Warentest testet Elektronikfachmärkte

Beratungswüste bei Saturn, Media Markt & Co.

5. Oktober 2006, 8:30 Uhr |

Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe die Beratung in Elektronikfachmärkten unter die Lupe genommen und dabei deutliche Schwächen aufgedeckt. Lediglich die Beratungskompetenz von Expert wurde mit gut bewertet.

Fünf bundesweite Elektronikfachmärkte – Expert, Saturn, Media Markt, Pro Markt, Medimax – sowie die Kaufhäuser Galeria Kaufhof und Karstadt wurden von der Stiftung Warentest hinsichtlich Beratungsqualität und Kundenorientierung getestet. Dabei ließen sich die Tester beim Kauf von sieben verschiedenen Produkten, darunter Digicams, Notebooks, externe Festplatten und Speicherkarten, beraten. Außerdem wurden die Verkäufer bei diversen Problemen um Hilfestellung gebeten. So fragten die Testpersonen beispielsweise nach dem Stand der aktuellen Technik beim hochauflösenden Fernsehen oder der Kompatibilität von DVD-Recorder und PC.

In siebzig Prozent der Fälle bewältigten die Verkäufer die Probleme gut oder zufrieden stellend. Aber in fast jedem dritten Fall hatte das Verkaufspersonal auf die Fragen nach einer passenden Digitalkamera, einem Notebook oder einem hochauflösenden Fernseher keine Lösung oder nur eine mit deutlichen Mängeln parat.

Als Schwachpunkt stellte sich das Hintergrundwissen der Mitarbeiter heraus. Fünfmal erteilten die Tester hier die Note »ausreichend«, bei Medimax sogar »mangelhaft«. Nur Expert schnitt beim Hintergrundwissen des Personals mit »gut« ab. Viel Lob gab es dagegen für das Verhalten der Verkäufer, die laut Testkunden selten unfreundlich oder unaufmerksam waren. Selten mussten Kunden auch länger als eine Minute auf einen Verkäufer warten.

Bei Pro Markt und Medimax reichte es trotz des freundlichen Verkaufspersonals nur für die Gesamtnote »ausreichend«, weil Kundenprobleme nur unzureichend gelöst wurden und das Fachwissen nicht tief genug war. Als einziger Anbieter erhielt Expert das Testurteil »gut« (2,4). Die Mitarbeiter glänzten als Einzige durch gutes Hintergrundwissen, so die Tester.

Der Test ergab aber auch noch etwas anderes: Kein Elektronikmarkt bietet durchweg niedrige Preise. Auch zwischen einzelnen Filialen gibt es teilweise erhebliche Preisdifferenzen. So fanden die Tester beispielsweise einen LCD-Flachfernseher von Philips einmal für 879 Euro, bei einem anderen Anbieter kostete er stolze 1.150 Euro. Wer sparen will, muss die Preise vergleichen, die sich häufig auch von Filiale zu Filiale unterscheiden, so das Fazit: »Den billigsten Anbieter gibt es nicht.«


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