Zum Inhalt springen

Beschleunigte Botschaften (Fortsetzung)

Autor:Werner Fritsch • 1.2.2006 • ca. 2:40 Min

Inhalt
  1. Beschleunigte Botschaften
  2. Beschleunigte Botschaften (Fortsetzung)
  3. Beschleunigte Botschaften (Fortsetzung)
Die von DHL transportierten Pakete werden an verschiedenen Stationen gescannt, zum Beispiel in Frachtzentren. Die Daten werden rasch weitergeleitet. Foto: Deutsche Post
Die von DHL transportierten Pakete werden an verschiedenen Stationen gescannt, zum Beispiel in Frachtzentren. Die Daten werden rasch weitergeleitet. Foto: Deutsche Post

Sekundengenaue Berechnungen
Die in Frankfurt ansässige Deutsche Börse könnte ihr Geschäft, den elektronischen Handel mit Wertpapieren, ohne die zeitnahe Verarbeitung von Daten schlicht nicht betreiben. Klaus Detemple, Abteilungsleiter Information Operations, ist heute für drei IT-Systeme verantwortlich, die Echtzeit-Charakter haben. Der so genannte Index-Rechner berechnet Börsen-Indizes wie Dax und Tecdax ? mittlerweile sekundenaktuell. Das System Consolidated Exchange Feed (CEF) verteilt die aktuellen Börseninformationen an Agenturen wie Bloomberg, an Banken sowie Trading-Partner und bewältigt mehrere 1000 Messages pro Sekunde. Konkret handelt es sich bei den Nachrichten um Preise für Wertpapiere, die an diversen Handelsplätzen erzielt werden.
Das Software-System Statistix schließlich bildet die Geschäftsprozesskette der Deutschen Börse ab: »In dieser Informationsfabrik sammeln wir Daten, verarbeiten sie und verteilen sie an interne Systeme und an Kunden«, erläutert Detemple. In einem Data Warehouse laufen Informationen aus rund zwanzig Quellsystemen zusammen. Gespeichert wird das Datenvolumen von zirka vier Terabyte in einer Oracle-Datenbank der Version 9, täglich kommen zehn Gigabyte hinzu. Mehrdimensionale Rolap-Abfragen können die IT-affinen Endanwender der Börse mit Hilfe der Olap-Software des Anbieters Microstrategy durchführen, außerdem stellt Detemple Würfel für Molap-Analysen bereit. Mit dem Microstrategy-Tool Narrowcast Server werden Informationen versendet und auf Wunsch in Excel-Kalkulationsblättern zur Verfügung gestellt.
Eine wesentliche Rolle spielen die Powercenter-Werkzeuge des Herstellers Informatica für Extraktion, Transformation und Laden (ETL) von Daten. Hinzu kommt ein Realzeit-Adapter. Mit diesen Werkzeugen hat die Börse Geschäftsregeln grafisch dargestellt. Um Echtzeitfähigkeit im Sekundenbereich zu bekommen, transportiert ein Messaging-System Daten von CEF nach Statistix. Beim Aufsammeln der Informationen komme es tatsächlich auf Sekundengenauigkeit an, bei der Verteilung hingegen gebe es unterschiedliche Erfordernisse: von Sekunden über Minuten und Stunden bis zu Monaten. Der IT-Manager spricht daher allgemeiner von »Right Time«.
Als nächsten Schritt erwägt Detemple, seine Börsen-IT im Sinn eines Business Service Insourcing zu nutzen, um Daten von Geschäftspartnern gegen entsprechende Verrechnung gezielt mit Börseninformationen zu ergänzen.
SEKUNDENGENAUE BERECHNUNGEN
Die in Frankfurt ansässige Deutsche Börse könnte ihr Geschäft, den elektronischen Handel mit Wertpapieren, ohne die zeitnahe Verarbeitung von Daten schlicht nicht betreiben. Klaus Detemple, Abteilungsleiter Information Operations, ist heute für drei IT-Systeme verantwortlich, die Echtzeit-Charakter haben. Der so genannte Index-Rechner berechnet Börsen-Indizes wie Dax und Tecdax ? mittlerweile sekundenaktuell. Das System Consolidated Exchange Feed (CEF) verteilt die aktuellen Börseninformationen an Agenturen wie Bloomberg, an Banken sowie Trading-Partner und bewältigt mehrere 1000 Messages pro Sekunde. Konkret handelt es sich bei den Nachrichten um Preise für Wertpapiere, die an diversen Handelsplätzen erzielt werden.
Das Software-System Statistix schließlich bildet die Geschäftsprozesskette der Deutschen Börse ab: »In dieser Informationsfabrik sammeln wir Daten, verarbeiten sie und verteilen sie an interne Systeme und an Kunden«, erläutert Detemple. In einem Data Warehouse laufen Informationen aus rund zwanzig Quellsystemen zusammen. Gespeichert wird das Datenvolumen von zirka vier Terabyte in einer Oracle-Datenbank der Version 9, täglich kommen zehn Gigabyte hinzu. Mehrdimensionale Rolap-Abfragen können die IT-affinen Endanwender der Börse mit Hilfe der Olap-Software des Anbieters Microstrategy durchführen, außerdem stellt Detemple Würfel für Molap-Analysen bereit. Mit dem Microstrategy-Tool Narrowcast Server werden Informationen versendet und auf Wunsch in Excel-Kalkulationsblättern zur Verfügung gestellt.
Eine wesentliche Rolle spielen die Powercenter-Werkzeuge des Herstellers Informatica für Extraktion, Transformation und Laden (ETL) von Daten. Hinzu kommt ein Realzeit-Adapter. Mit diesen Werkzeugen hat die Börse Geschäftsregeln grafisch dargestellt. Um Echtzeitfähigkeit im Sekundenbereich zu bekommen, transportiert ein Messaging-System Daten von CEF nach Statistix. Beim Aufsammeln der Informationen komme es tatsächlich auf Sekundengenauigkeit an, bei der Verteilung hingegen gebe es unterschiedliche Erfordernisse: von Sekunden über Minuten und Stunden bis zu Monaten. Der IT-Manager spricht daher allgemeiner von »Right Time«.
Als nächsten Schritt erwägt Detemple, seine Börsen-IT im Sinn eines Business Service Insourcing zu nutzen, um Daten von Geschäftspartnern gegen entsprechende Verrechnung gezielt mit Börseninformationen zu ergänzen.