Problem Datenschutz
- »Big brother« in der Litfassäule
- Problem Datenschutz

Problematisch bei der ganzen Sache ist natürlich der Datenschutz. Auch wenn Anbieter wie das französische Unternehmen Quividi versichern, »Alles, was wir machen, ist komplett anonym«, bleibt zumindest für den Passanten unklar, welche Daten aufgezeichnet, und ob und wann sie wieder gelöscht werden. Während der Einsatz in den USA relativ unproblematisch ist, müssten in Europa deutlich härtere Datenschutzbestimmungen erfüllt werden, wie etwa eine Anonymisierung der gefilmten Passanten. Nachdem es hierzulande schon die öffentlichen Kameras zur Kriminalitätsbekämpfung äußerst schwierig haben, von der Bevölkerung akzeptiert zu werden, dürfte es bei Kameras in Werbemitteln erst recht zu einem Aufschrei der Datenschützer, Wähler und Medien kommen.
Deshalb sehen die hiesigen Werbegesellschaften derzeit auch selbst noch keinen klaren Bedarf für die wachsamen Werbetafeln, wie Hansjörg Hosp, COO der österreichischen Gewista, unterstreicht: »Bei uns kommen solche Kameras derzeit nicht zum Einsatz. Die Verwendung von Kameras zur Erhebung von Basisdaten für Frequenz und Blickverhalten wird zwar immer wieder diskutiert, es gibt jedoch derzeit keine sinnvolle und vor allem praktikable technische Umsetzungsmöglichkeit. Der generelle Einsatz von Frequenzmesssystemen erscheint zwar langfristig als sinnvoll, jedoch ist unklar, ob die Analyse von Videoaufzeichnungen den richtigen Weg darstellt «.