Bitte lächeln! Sie sind auf Google
Der neue Google-Dienst »Street View« bietet hochauflösende 360-Grad-Ansichten amerikanischer Städte und lässt Google Earth damit alt aussehen. Doch statt begeisterter Reaktionen hagelt es vor allem Kritik: Nicht nur Datenschützer sehen in »Street View« eine Verletzung der Privatsphäre.

- Bitte lächeln! Sie sind auf Google
- Erste Klage wegen »Street View«-Aufnahme
- Ein wahrlich heißer Ofen
- Schluss mit lustig
Mit dem neuen Dienst »Street View« wollte Google auf sein Erfolgsangebot Google Earth noch eines draufsetzen: Statt unscharfen Satellitenbildern bietet »Street View« hochauflösende 360-Grad-Ansichten ganzer Straßenzüge. Zu diesem Zweck sind Kameraautos des Internetkonzerns seit Monaten in den USA unterwegs, Aufnahmen aus 27 amerikanischen Städten sind inzwischen im Internet verfügbar. Doch während Google Earth beim Publikum noch auf einhellige Begeisterung stieß, häufen sich seit dem Start von »Street View« kritische Stimmen: Die veröffentlichten Bilder seien zu detailgenau und stellten in vielen Fällen eine Verletzung der Privatsphäre dar, so die Vorwürfe.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Politiker Sal LaMattina, Mitglied des Stadtrats der US-Metropole Boston. Als der Google-Kamerawagen an seinem Haus vorbeifuhr, war der Stadtabgeordnete gerade ganz privat dabei, den Müll auf die Straße zu tragen – und dies mit nacktem Oberkörper. Google-Fans fanden das wenig schmeichelhafte Bild und posteten den Link zu der Momentaufnahme auf der Webseite Streetviewfun.com. Neben dem außer Form geratenen Politiker-Body sind auf der Internetseite auch noch viele andere kuriose »Street View«-Aufnahmen zu sehen, unter anderem ein brennendes Auto, eine Festnahme und ein möglicher Einbruch.