»BUG-Chef Böhme ist die Lust am Abmahnen vergangen«
Im April ist die BUG-AG mit einer Abmahnung vor dem Landgericht München gescheitert, nun nahm der Etailer seine Berufung gegen die Entscheidung zurück. Zuvor hatte BUG-Chef Christian Böhme durch ein folgenschweres Versehen die Abmahntätigkeit seines Unternehmens in eine Sackgasse gebracht.

- »BUG-Chef Böhme ist die Lust am Abmahnen vergangen«
- Folgenschwere Abmahnung gegen Böhme
Mit ihrer Abmahnung gegen einen EDV-Dienstleister aus Mecklenburg-Vorpommern erlitt die BUG AG Anfang April 2007 eine juristische Niederlage: Nach Ansicht des Landgerichts München I handelte es sich bei der Abmahntätigkeit der hinter dem Etailer Norsk-IT stehenden Gesellschaft um ein serienweises Vorgehen und somit um eine rechtmissbräuchliche Abmahnung (CRN berichtete in Ausgabe 15/07). BUG-Vorstand Christian Böhme und sein Anwalt Thomas Feil waren mit der Gerichtentscheidung nicht einverstanden und kündigten an, in Berufung zu gehen. Doch wie nun bekannt wurde, findet das für morgen angesetzte Berufungsverfahren nicht statt: Die BUG AG hat ihre Berufung zurückgenommen.
So wie die Abmahnung gegen den EDV-Dienstleister symptomatisch für die ausufernde Abmahntätigkeit der BUG AG und deren Tochtergesellschaft e-tail GmbH war, so steht der stille Rückzug aus dem Münchner Verfahren nun für das Abklingen der Abmahn-Aktivität des Unternehmens. »BUG-Chef Böhme hat in letzter Zeit so viel Gegenwind bekommen, dass ihm inzwischen die Lust an Abmahnungen vergangen ist«, erklärt der Anwalt des Abmahnungsopfers, Friedrich Schäfer aus Pirmasens, mit Befriedigung. So häuften sich in den vergangenen Wochen die Fälle, in denen Gerichte nicht mehr bereit waren, der Argumentation des Serienabmahners zu folgen. Dabei kam es in einigen Verfahren zu einer massiven Reduktion des Streitwerts, in anderen Fällen wurde das Vorgehen von Böhmes Firmengruppe wiederholt als rechtsmissbräuchlich eingestuft (CRN berichtete ).