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Chinesischer Softwarefälscher-Ring ausgehoben

In der südchinesischen Provinz Guangdong wurde nach jahrelangen Ermittlungen nun ein Softwarefälscher-Ring ausgehoben. Das Syndikat wird beschuldigt, Microsoft-Programme im Wert von mehr als zwei Milliarden US-Dollar hergestellt und verbreitet zu haben.

Autor:Redaktion connect-professional • 24.7.2007 • ca. 0:50 Min

Von Guangdong nach Deutschland: Raubkopien in der Asservatenkammer von Microsoft

Zwar hat Microsoft-Gründer Bill Gates vor einigen Tagen öffentlich die positiven Effekte raubkopierter Software für den Gewinn von Marktanteilen anerkannt (CRN berichtete ), doch lässt das keineswegs auf eine neue Milde gegenüber Produktpiraten schließen: Wie der Softwarekonzern mitteilt, wurde in der südchinesischen Provinz Guangdong nach jahrelangen Ermittlungen nun ein Softwarefälscher-Ring ausgehoben. Chinesische Vollzugsbeamte und Forensik-Spezialisten des FBI identifizierten diesen als Quelle für gefälschte Microsoft-Produkte, die weltweit an Geschäftskunden und Privatanwender verkauft wurden. Die Raubkopien wurden in 27 Ländern auf fünf Kontinenten, auch in Deutschland, entdeckt und sollen einen Gesamtwert von mehr als zwei Milliarden Dollar haben.

Nach Angabe von Microsoft spielten Kunden und Händler des Softwarekonzerns bei der Aktion eine große Rolle. Sie halfen dem FBI und der chinesischen Sicherheitsbehörde bei der Ermittlung des Syndikats. So identifizierten zehntausende Kunden über das umstrittene Microsoft-Tool Windows Genuine Advantage (WGA) das von ihnen genutzte Windows XP als Fälschung. Mehr als 1.000 dieser Anwender reichten physikalische Kopien der Software zur Analyse ein, die Microsoft dann auf die Fährte des Fälscherrings führte. Zusätzlich gaben über hundert Softwarehändler entscheidende Hinweise zur Rückverfolgung der gefälschten Software. Sie stellten Beweismaterial wie E-Mails, Rechnungen und Quittungen zur Verfügung, um die Ermittlungen juristisch abzusichern.

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