Citrix baut Channel für Virtualisierung aus
Knapp einen Monat nach dem Abschluss des Kaufs von Xensource bereitet der Softwarehersteller Citrix seine Fachhandelspartner auf die Virtualisierungstechnologie vor. Citrix will Marktführer Vmware angreifen, und zwar mit Klasse statt Masse.
Karl-Heinz Warum, Area Vice President Central Europe bei Citrix, hat sehr klare Vorstellungen, wie er die zugekaufte Xen-Technologie in den deutschen Fachhandel bringen will. »Unsere beiden Distributoren ADN und Computerlinks werden unsere Anstrengungen unterstützen und gleichzeitig als Citrix Authorized Learning Center (CALC) für die Ausbildung der Händler sorgen«. Allerdings will Warum nicht gleich auf alle 800 deutschen Citrix-Reseller zugehen, sondern sich zunächst auf 30 bis 40 Händler fokussieren. Intern will Citrix die Zahl seiner Channel-Ansprechpartner aber stark ausbauen und allein im ersten Quartal zehn neue Mitarbeiter einstellen, die sich ausschließlich auf das Thema Xen-Server konzentrieren. »Später werden wir sicher noch weiter ausbauen, Qualität kann man nur mit Headcount erreichen«, kündigt Warum an.
In Deutschland setzen schon etwa 200 bis 400 Kunden die Xen Virtualisierungs-Technologie ein. Es gibt etwa 100 Systemhäuser, die sich mit dem Thema beschäftigen. Mit der aktuellen Version 4.0 sei auch technologisch der Anschluss an den Marktführer und Hauptkonkurrenten Vmware gelungen, so Warum. Der Manager sieht ein riesiges Geschäftspotenzial, weil nur etwa acht Prozent der Kunden bereits Virtualisierungstechnologien einsetzen, aber fast alle von den Vorteilen profitieren könnten.
Der Citrix Xen Server basiert auf der so genannten Xen-Engine und ist in drei Versionen erhältlich: die Citrix Xen Server Express Edition, eine einfach handhabbare Single-Server Lösung, die Standard Edition und die Enterprise Edition, die mit dem bisherigen Xen Enterprise Produkt vergleichbar ist. Außerdem wird das neue Produkt Citrix Xen Desktop in der ersten Hälfte des Jahres 2008 im Markt erhältlich sein. Das Desktop Delivery System stellt jedem Mitarbeiter individuelle Windows-Oberflächen virtuell zur Verfügung, zum Beispiel auch Vista oder XP. Citrix hat sich für seine Virtualisierungsstrategie schon die Unterstützung großer Hardware-Hersteller gesichert, darunter die Weltmarktführer Hewlett-Packard und Dell sowie Intel und IBM.