Combase, ein Dienstleister für zahlreiche TK-Unternehmen, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Der Service-Betrieb soll derweil ohne Probleme weiterlaufen - die Gehälter der Mitarbeiter sind vorerst gesichert.
Eine angespannte Liquiditätslage hat zur Insolvenz des Service-Dienstleisters Combase geführt. Das gab der Vorstandsvorsitzende der Aktiengesellschaft, Adolf Sailer, im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung bekannt. Er beschrieb die Auftragslage als stabil, weitreichende Sanierungsmaßnahmen seien angelaufen. Trotzdem sei es dem Unternehmen nicht gelungen, den Weg zum zuständigen Amtsgericht in Aschaffenburg zu verhindern.
Der Service-Betrieb läuft derweil, nach Aussage des vorläufigen Insolvenzverwalters Tobias Hoefer, unbeeindruckt vom Antrag weiter: »Es ist gewährleistet, dass alle Aufträge weiterhin in der gewohnten Qualität bearbeitet und ausgeführt werden.« Mobilfunk-Anbieter und Combase-Kunde O2 bestätigt die Aussage des Insolvenzverwalters. »Wir stehen im engen Kontakt mit Combase. Derzeit geht alles seinen gewohnten Gang,« berichtet 02-Sprecher Harald Maass.
Die Gehälter der 834 Mitarbeiter am Stammsitz in Karlstein sind vorerst gesichert. Sie beziehen in den kommenden drei Monaten Insolvenzgeld aus dem Risikotopf der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus hofft Vorstandschef Sailer, dass ein Großteil der Arbeitsplätze gesichert werden kann. Man plane eine Auffanggesellschaft, die den Geschäftsbetrieb zunächst weiterführen könnte. Insolvenzverwalter Hoefer hat laut eigener Aussage bereits mit Kunden und Gläubigern Kontakt aufgenommen. Aufgrund der Kürze im Unternehmen könne er aber noch keine Aussage zu möglichen Sanierungskonzepten machen.
Combase ist als großer Service-Dienstleister für zahlreiche IT- und TK-Unternehmen tätig. So übernehmen Tochterfirmen Reparaturen, den Kundenservice und die Logistik unter anderem für T-Mobile und 02. Europaweit beschäftigt Combase derzeit 1.255 Mitarbeiter. Der Konkurs der österreichischen Tochtergesellschaft »Combase Cee« Mitte März gilt letztlich als Auslöser für den Insolvenzantrag des Mutterunternehmens. Durch den Zahlungsausfall der »Combase Cee« sollen zusätzliche Verbindlichkeiten in Höhe von 500.000 Euro fällig geworden sein, die aus liquiden Mitteln nicht bedient werden konnten.