Consumer-PCs binnen Jahresfrist um 100 Euro billiger. Die Ausstattung von Mainstream-Computern hat sich in den letzten zwölf Monaten kaum verändert. Es wurden lediglich einzelne Technologien angepasst. Dafür sind die Preise um rund 100 Euro gefallen.
Der PC tritt auf der Stelle. Nachdem das Segment sich von hohen Wachstumsraten verabschieden musste, fällt nun auch das bisherige Motto »schneller, umfangreicher und billiger« deutlich flacher aus. Ein Standard-Consumer-Rechner ist im Januar 2005 nur in wenigen Details besser ausgestattet als vor zwölf Monaten.
Je nach Anbieter und Angebot taktet ein Mainstream-PC momentan mit maximal 3,2 GHz und kostet zwischen 799 und 849 Euro. Der Arbeitsspeicher ist mit 512 MByte DDR400-Modulen bestückt, die Festplatte 160 bis 200 GByte groß und zum Teil bereits mit SATA-Technologie ausgestattet. Vor einem Jahr gab es für 999 Euro einen 3-GHz-Prozessor mit 512 MByte Speicher und einer 160-GByte-Disk.
Änderungen der Rechner im Vergleich von damals und heute spiegeln sich eigentlich nur in einigen Technologiewechseln wider. Die Festplattenschnittstelle arbeitet mit SATA nun seriell, und der AGP-Bus musste PCI-Express weichen. AMD- und Intel-Prozessoren wurden vor allem intern aufgemöbelt und besitzen nun eine 64-Bit-Architektur und größere Level-2-Speicher. Die früher im Mittelpunkt der Werbung gestandene Taktfrequenz der CPUs hat sich nur geringfügig gesteigert ? und ist praktisch kein Verkaufsargument mehr. Dies bleibt auch in Zukunft so, kommende Generationen werden mit zwei CPU-Kernen (Dual Core) ausgestattet sein und über noch größere interne Pufferspeicher statt höherem Takt verfügen.
Variationsmöglichkeiten bietet vor allem die Grafikausstattung. Selbst fortgeschrittenen Usern fällt es schwer, spontan die Leistungsstärke der verschiedenen Angebote zu bestimmen. Im aktuellen Saturn-Angebot wird die Grafikkarte gar nicht erwähnt, bei Vobis sind die unterschiedlichen Modelle mit einer ATI X600, einer Nvidia FX5300, FX5500 oder FX5700 ausgestattet. Dem Laien sagt das gar nichts und Profis retten sich mit der Aussage »je höher die Produktnummer, desto schneller die Karte«.
Retailketten, Flächenmärkte und die großen PC-Hersteller üben sich weiterhin im Standardeinerlei. Findige Reseller verzeichnen dagegen mit zeitgemäßen Ideen und Produkten Erfolge. Zwar sind auch Mainstream-PCs leiser geworden, mit einem »echten« Silent-Rechner haben sie jedoch nichts gemein. Außerdem sind Mini-PCs zunehmend nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein begehrtes Kaufobjekt. Der Wohnzimmer-PC ist mittlerweile Realität, und im Zuge dessen achten Anwender immer mehr auch auf leise Betriebsgeräusche.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass dieser Trend im Consumer-Bereich weiterhin eine untergeordnete Rolle spielen wird. Vielmehr legen die Anbieter hier einen noch stärkeren Fokus auf Notebooks.
Laut den Marktforschern von Forrester Research sind weltweit rund 575 Millionen PCs im Einsatz. Bis zum Jahr 2010 soll sich diese Zahl auf circa 1,3 Milliarden Rechner verdoppeln. Das Gros davon soll dabei in den aufstrebenden Märkten wie China, Indien und Rußland abgesetzt werden. Die traditionell starken Märkte fallen künftig zurück. Während bis 2010 allein in China 178 Millionen neue PC-Anwender hinzukommen sollen, werden es in den USA und im Raum EMEA nur rund 150 Millionen sein.